Wow, was für eine Nacht, das Thema Rechner hat mich noch viele Stunden begleitet. Vor allem die spanische Tastatur. Z und Y vertauscht, ü, ö und vor allem mein geliebtes ä nicht vorhanden. Auch unser schönes deutsche ß nicht zu finden. Alles sicher nur eine Frage der Gewöhnung.
Doch wenn einem mitten in der Nacht, die zur Einrichtung notwendigen Passwörter fehlen und diese dann auch noch vor Sonderzeichen wimmeln, ist es mit der Laune… Wer führt im Urlaub schon seine Produktkeys für Office, Parallels, Dropbox und Sonstiges mit? – Doch am Ende, vor allem durch den morgendlichen Kaffee gestärkt, bekomme ich das Wesentliche zum Laufen.
So steht unserem Besuch im Guggenheim Museum nichts mehr im Wege. Also wieder mit der Metro nach Bilbao, kleiner Zwischenstop im Brass und dann stehen wir endlich vor dem Guggenheim Museum. Hierzu ist sicherlich fast alles geschrieben worden, was man nur schreiben kann. – Deshalb schreibe ich einfach, welchen Eindruck die Ausstellung auf mich hatte. Mich hat sowohl das Gebäude geflasht, sowohl von außen, als auch innen. Allein die Materialien: Die Fassade aus Titan, Sandstein und Glas, in Verbindung mit Wellen, Bögen und Kurven. Wer weiß wie aufwendig eine Zinkfassade ist, kann sich vorstellen, welch ein Aufwand hier betrieben wurde. – Aufgrund der Wirkung dieses Gebäudes kann ich gut verstehen, dass der US-Architekt Philip Johnson dieses mit den Worten “Wenn ein Bauwerk so ist wie dieses, dann scheiß auf die Kunst.” kommentierte. Was ich spannend finde, ist dass die Ausstellung, bereits im Außenbereich und somit für jedermann zugänglich, beginnt. Dass ich Puppy, einen monumentalen Westhighland Terrier in Form eines „Flickenteppichs“ aus Blumen cool finden würde, hätte ich nicht gedacht. – Doch genau das ist er. Maman, eine Spinnenskulptur sagte mir dafür weniger. Obwohl es spannend war, welche Gefühle diese scheinbar bei vielen Betrachtern auslöste.
Auch innen gab es einiges zu sehen: Yves Klein, Robert Rauschenberg, Andy Warhol und Jeff Koons. Doch mir hat es mal wieder Gerhard Richter im Besonderen angetan. – Lokalpatriotismus? Nein, sein Bild Marinas verleitet mich dazu das Meer förmlich zu spüren. Man, in dem Falle ich, meint es riechen zu können. Faszinierend, ich empfinde dieses Bild realer, als eine Hochglanzfotografie, und dass obwohl es in verschiedenen Bereichen zu verwaschen wirkt. – Also mehr Meer, ganz unser Motto.
Aber auch die Werke Richard Serras haben mich zutiefst beeindruckt. Die gut vier Meter hohen Stahlplatten erschließen sich sicher für jeden Betrachter auf unterschiedliche Art und Weise. Vor allem die Zeit scheint sich hier zu verlieren. Mich hat aber vor allem die Leichtigkeit dieser tonnenschweren Skulpturen begeistert. Die Formen erinnerten mich an Sanddünen, die Zeit schien zu rieseln. – Ich würde hierzu gern Empfindungen anderer Betrachter kennen lernen.
Uns hat es also gefallen, für Torgit hat der Besuch Guggenheim Ausstellung noch eine weitere Bedeutung. Wieder ein Hacken mehr auf der Löffelliste.
Wir lassen unseren Trip nach Bilbao noch bei einem Glas Wein und ein paar Pintxos im Cafe Iruna ausklingen.
Später, als wir wieder bei Hector ankommen, finden wir in der Nachbarschaft sowohl ein Düsseldorfer, als auch ein Kölner Paar, beim Abendessen vereint. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine langjährige Camperfreundschaft handelt. – Das Kölner Paar ist ebenfalls mit einem California unterwegs. Ihrem zehnten, wie sich herausstellt. Das Leben und Reisen im Calli, scheint jung zu halten. Denn der leicht ergraute Köllner behauptet jenseits der achtzig zu sein. Vielleicht hat er aber auch übertrieben. 😉
Neueste Kommentare