Heute verlassen wir die heißen Quellen bei Santa Fe. – Wir wollen weiter gen Osten, in die Wüste von Tabernas. – Wir verabschieden uns noch bei Dirk aus Spich. Dirk war uns vor zwei Tagen aufgefallen. Oder war es zuerst sein Defender. Auf jeden Fall kommt Dirk gebürtig aus Spich. Somit fast ein ehemaliger Nachbar. Dirk war etliche Jahre in der Werbebranche selbständig. Irgendwie Mädchen für alles.- Ebenfalls selbst und ständig. “Ich bin da irgendwie so rein gerutscht. Eigentlich wollte ich das gar nicht. Am Ende habe ich jeden Tag 16 Stunden gearbeitet und hatte einfach Angst am Ende mit einem Herzinfarkt zusammen zu klappen.” So hat er mit 37 seine Werbeagentur verkauft und lebt seit 17. Jahren in der Nähe von Cadiz. – “Ich habe dann auch eine zeit lang gemakelt. Man nannte mich immer den Hippie- Makler. Doch am Ende zählt einfach das Vertrauen” – Dirk ist ein netter Kerl. Doch er wirkt wie die meisten hier, auch ein wenig durchgeknallt.

Doch erst einmal ist große Wäsche angesagt. Und Gas brauchen wir auch. – Über die Homepage von Campingaz finden wir in Cúllar Vega, die Tankstelle Minioil – 37°09’30.6″N 3°40’26.2″W – Diese hat nicht nur unser Gas R 907, sondern auch einen kleinen Waschsalon, sowie eine Waschstation mit Kärcher. – So können wir direkt mehrere Dinge erledigen. Torgit wäscht die Wäsche, ich Hector, Gas haben wir auch und als wir dann gegenüber noch einen Supermarkt entdecken, können wir unser Glück kaum glauben. Geil!

Von hier aus bis zu unserem heutigen Tagesziel Tabernas sind es etwa 1 ½ Fahrstunden gen Osten. Wir fahren nördlich an Granada vorbei, über die A-92. Die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada zur Rechten, durchfahren wir einen kargen Landstrich. Es geht bergauf, bergab. Hier ist Vorsicht angesagt, denn die LKW fahren teilweise nur noch vierzig Stundenkilometer. Die Olivenhaine wechseln sich mit Mandelbäumen ab, doch dann wird das Gelände felsiger. Man spürt, dass wir uns einer Wüste nähern. Nördlich von Tabernas soll es einen richtigen Truckstop geben, Route 66. Irgendwo habe ich gelesen, dass es dort cool sein soll. Ich hätte besser bei Tripadvisor geschaut. Der Truckstop ist so, wie der amerikanische Pick Up vor der Tür, die Luft ist raus. Burger und Pommes waren so grottig, dass ich beides nach dem ersten Bissen zurück gehen ließ. – Ich war froh nicht die Spare Ribs bestellt zu haben, ich hätte mich sicherlich schwarz geärgert, wenn ich die auf der Rechnung gehabt hätte. Der Laden soll am Wochenende gute Live Musik bieten. – Also besser nur ein Bier trinken.

Wir suchen uns ein Plätzchen am Rande der Wüste. – Von hier hat man einen spannenden Ausblick. – 37°03’27.9″N 2°24’58.7″W – Die Wüste von Tabernas liegt zwischen der Sierra Alhamilla im Süd-Südosten, der Sierra de los Filabres im Norden und der Sierra Nevada im Westen. Nach klimatischen Kriterien und anhand der Vegetation gilt diese Region als Halbwüste. Doch die Wüste hat noch einiges mehr aufzuwarten. Doch dazu Morgen mehr. – Jetzt wird erst einmal gekocht. – Wenn es schon keine Burger gibt, dann halt Spaghetti. 

 

“…You say yes, I say no. – You say stop and I say go, go, go…” – The Beatles

Entsprechend gesättigt beschäftigen wir uns mit einer Idee von Jochen Gippert, dem Admin der Facebook Gruppe Wintercamping in Spanien & Portugal. “Schaut doch mal, welcher der No. 1 Song an Eurem 18. Geburtstag war”. – Wir schauen nicht nur, sondern hören gleich mal rein. – 18. Geburtstag: Torgit: La Isla Bonita – Madonna und Marc – Jeanny – Falco. – Weil das ganze Spaß macht, fangen wir ganz früh an und lernen, was uns bereits bei der Geburt verband. – Es sind die Beatles, Torgit mit Get Back und Marc mit Hello, Goodbye. – Zehnter Geburtstag – Ich bleib Paul McCartney treu, Mull of Kintyre. Torgit macht schon ein wenig in Disco- Born to Be Alive von Patrick Hernandez. Dreißigster Geburtstag: Während ich auf Romantik mache, My Heart Will Go On – von Céline Dion hört bei Torgit die Romantik auf. Ich sag nur Mambo No. 5, Lou Begas. Vierzigster: Ich bleib der Romantik treu, Bleeding Love, Leona Lewis. Bei Torgit geht die Romantik ins Schmalzige, Anything but Love, Daniel Schuhmann bei Bohlen. – Danach sind wir aus unserer heutigen, abendlichen Hitparade ausgestiegen. 

 

“Get back to where you once belonged”

Als wir später noch einmal aus dem Bulli treten sind wir sicher, dies ist keine Halbwüste. Noch ist der Mond nicht aufgegangen. So liegt die Wüste in tiefem Schwarz. Dafür funkeln die Sterne umso mehr. So was kennen wir nur auf dem Meer oder aus den echten Wüsten. Woowwhh, glücklich!!! – Dann geht plötzlich der Mond auf. – Fast noch ein Vollmond, sind die einzelnen Krater mit blossem Auge zu erkennen. Unser ganz eigenes Planetarium. 

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