Wir wachen relativ früh auf. Erwartungsvoll. Schließlich haben wir heute Großes vor: Die Besichtigung der Alhambra. Tickets haben wir gestern spontan online gebucht. Obwohl wir vorher überall gelesen haben, dass man Tickets Wochen vorher kaufen muss, haben wir spontan Tickets bekommen. Auch für den Nasriden-Palast, für den man eine feste Zeit buchen muss, konnten wir uns noch unsere Wunschzeit aussuchen. Wir haben uns für 14.30 Uhr entschieden. Da wir keine Herdentiere sind, haben wir uns für ein einfaches Ticket ohne Führung entschieden, € 14,- finde ich für die Tickets auch recht günstig. Zur Buchung brauchst Du neben Deiner Kreditkarte die Personalausweise aller Personen.

Hier kannst Du Dein Ticket buchen. – Achtung, es gibt jede Menge nicht offizielle Anbieter! – Wir mussten lange suchen.

Nach einem entspannten Kaffee, der für uns immer den Start in den Tag bildet, packen wir zusammen und verabschieden uns vom CP Alto de Viñuelas. Ich mag ja diese kleinen Campingplätze. Lieber stehe ich natürlich frei, aber ab und zu braucht es auch mal Strom und eine heiße Dusche und in Städten mag ich die Sicherheit eines bewachten Campingplatzes. Er war ganz nett und mit ACSI Card auch günstig, wir haben 20,- bezahlt incl Strom. Soll in Granada der beste Campingplatz sein. Die Menschen hier sind sehr freundlich, der Sanitärbereich allerdings eher einfach, aber sauber. Die Lage ist für einen Citytrip nach Granada gut, der Bus fährt 35 Minuten. Vorsicht: Sonntags fährt kein Bus und Samstags auch nur wenige Busse. Wenn Du also ein Ticket für die Ahambra im Vorfeld buchst und mit dem Bus fahren möchtest, solltest Du vorher die Busabfahrzeiten prüfen.

Wir entscheiden uns trotzdem mit Hector zur Alhambra zu fahren. Und das war eine gute Wahl, denn die Fahrt und auch das Parken ist überraschend entspannt. Das hatte ich mir schlimmer vorgestellt, denn immerhin ist die Alhambra eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Europas. Aber jetzt Anfang Februar ist alles entspannt.

Die Alhabra ist schon von der Autobahn gut ausgeschildert, man kann sie und die Parkplätze nicht verfehlen. Es gibt nur eine Zufahrt. Die normalen Parkplätze haben keine Höhenbeschränkung, höhere kleine Fahrzeuge wie wir können dort gut parken. Für größere Fahrzeuge gibt es auch einen separaten Caravan-Parkplatz. Diesen siehst Du als erstes bei der Anfahrt und kannst dort sofort bleiben. Autos und Caravans können auch über Nacht stehen bleiben. Es gibt keinen Schatten auf den Parkplätzen, Hunde können nicht im d.h. Auto bleiben, während Du die Alhambra besuchst und Hunde haben keinen Zutritt zur Alhambra. Weitere Informationen und aktuelle Preise zu den Parkplätzen findest Du hier:

Unser Online-Ticket, das wir als pdf per Email erhalten haben, muss an der Kasse noch gegen ein Ticket getauscht werden. Dazu wird pro Buchung eine Person mit allen Personalausweisen in den abgesperrten Kassenbereich vorgelassen. Zu den Tickets gibt es eine Übersichtskarte und noch einmal einen Hinweis, dass der Eintritt in den Nasridenpalast nur zu der gebuchten Uhrzeit möglich ist.

Dann dürfen wir hinein, in die mittelalterliche Stadtburg auf dem Hügel Granadas. Sie ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Europas und gehört zum Weltkulturerbe. Die Alhambra besteht aus einem 740m langen und 220 breiten parkähnlichem Gelände mit mehreren Palästen. Man sollte sich schon 3 – 4 Stunden Zeit nehmen, um das Gelände zu besichtigen. Ich habe selten etwas so Wunderbares gesehen. Die Alhambra berührt mein Herz. Ich finde schade, dass ich die Schönheit nicht auf Fotos festhalten kann. Das liegt einerseits an meinen bescheidenen Fotografierkünsten und der nicht vorhandenen Fotoausrüstung. Allerdings auch an den vielen Besuchern, die alle natürlich die gleichen Fotos machen wollen wie ich. Ein Foto ohne Menschen zu machen ist recht schwierig. Wenn wir wieder in Köln sind steht der Kauf einer Kamera ganz oben auf der Liste.

Du findest in den Gärten auch die ein oder andere ruhige Bank für eine kleine Pause. Taschen und Rucksäcke dürfen mit gebracht werden. Die einzige Ausnahme bildet der Nasridenpalast, dort dürfen auch keine Kinderwagen hinein. Aber davor gibt es Spinde zum wegschließen. Und auch den ein oder anderen Getränkeautomaten.

Der Nasridenpalast war für uns das Highlight der Alhambra. Er ist einfach wunderschön. Uns hat er erinnert an einen wunderbaren Abend in Marakesch: Wir waren abends im Dar Charifa, dem älteste Haus in Marrakesch. Heute ist dort ein Restaurant mit einer wunderschönen Dachterrasse. Das Dach ist offen, man sitzt also beim Abendessen unter freiem Himmel, aber geschützt. Dort haben wir erst bei einem Drink auf der Dachterasse die wunderbare Aussicht auf uns wirken lassen und sind dann zum Abendessen runter gegangen. Als eine plötzliche Regenschauer kam, wurde schnell das offene Dach mit einer Plane abgedeckt. Und dann wurde es magisch: Auf einmal flatterte es rings um uns rum. Durch die Plane konnten die Fledermäuse nicht heraus und flatterten durch den Innenhof. Das war wo wunderschön, dass wir das nie vergessen werden.

Wir haben alles richtig gemacht und uns den Nasridenpalast zum Ende unseres Rundgangs angesehen. Nach dem Motto das Beste kommt zum Schluss. Jetzt nach 4 Stunden ist es auch genug und wir steuern Hector Richtung Santa Fe. Wir möchten zu den heißen Quellen. In der Nähe finden wir einen ruhigen Platz zwischen Olivenbäumen und sind glücklich.

Anmerkung des Redakteurs: Zur Alhambra wurde sicherlich schon alles geschrieben, was man schreiben kann. Doch es fällt schwer zu beschreiben welches Gefühl der Rote Palast in einem hinterlässt. Das hat was von “Tausendundeine Nacht” – Doch Torgit hat es oben auf den Punkt gebracht, ich kenne diese Empfindung. Ich hatte sie bereits am 07. Juni 2016., knapp 900 Kilometer weiter südlich.

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