“Ein männlicher Briefmark erlebte
was Schönes, bevor er klebte.
Er war von einer Prinzessin beleckt.
Da war die Liebe in ihm erweckt.

Kap Trafalger, Lighthouse, Leuchtturm - Ort der berühmten Seeschlacht - Cabo Trafalger

Er wollte sie wiederküssen,
da hat er verreisen müssen.
So liebte er sie vergebens.
Das ist die Tragik des Lebens!”

– Ringelnatz –

 

Eigentlich waren wir ja auf dem Campingplatz, um vor allem Dingen Strom zu bunkern. Wie ist es mit der Tragik des Lebens? – Der Bautrupp draußen auf der Straße, kappt die Hauptleitung und nichts ist mit Strom.

Doch so konnten wir wenigstens warme Duschen und einen richtigen Spülplatz genießen. – Wir befinden uns mal wieder in illustrer Runde. Schräg neben uns steht eine Concorde, zumindest das gleichnamige 5* Reisemobil. – Ich werde nie begreifen, wie man sich bei allem Geld der Welt , so ein Teil kaufen kann. Wenn schon LKW Klasse dann doch ein richtiges Expeditionsfahrzeug, mit dem man dann auch mal durch die Sahara kommt. – Da braucht man dann wenigstens kein LKW Navi.

Das erinnert mich wieder mal an einen Spruch meines Freundes Uwe. Dieser sagte immer zu meinem Defender: “Das ist doch kein echter Defender, da kann man hinten ja gar kein Nashorn drauf transportieren.” – Man sieht es geht immer etwas höher, schneller, weiter. – Oder wie es schon mal in einem Camel Werbespot hieß: “Lieber mit einer Schlange im Auto, als mit  dem Auto in der Schlange.”

Ich habe mir in den letzten Tagen häufiger über das Thema Streckenplanung Gedanken gemacht. Ich bin ja nicht gerade der Planer. Natürlich finde ich es gut, wenn ein Plan gelingt. – Muss ich ihn jedoch selber ausarbeiten?

Ich denke da zum Beispiel an unseren Bali Urlaub. Lotte unsere Freundin hatte jedes Detail geplant. Es war super angenehm, einfach mal hinterher zu laufen und sich überraschen zu lassen. – Am Ende ist dabei einer der schönsten Urlaube meines Lebens rausgekommen. – Dank dir Lotte!!!

Doch wenn ich daran denke, wie aufwändig es ist, Schon eine Kurzreise zu planen, Flüge, Hotels, Restaurants raus zu suchen, weiß ich nicht ob ich dies für eine lange Tour planen möchte.

Sicherlich fahren wir so an dem einer anderen Highlight vorbei. Darum möchte ich noch mal meinen Freund Uwe zitieren: “Da ist es auch schön, wenn ich nicht da war.” – Heute wären wir fast an einem solchen Highlight vorbeigefahren. Doch wie es der Zufall so will entdecken wir bei der Ausrichtung unseres nächsten Zieles, dass ein Leuchtturm in unmittelbarer Nähe ist. – Leuchtturm ist ja unser Ding.

So stehen wir ein paar Minuten später, an einem wunderbaren Surfer Hotspot. Zwei Bars, ein Restaurant, sowie ein Parkplatz. Doch wo ist der Leuchtturm? – Wir gehen erst mal an den Strand und nun ist auch der Leuchtturm zu sehen. Er ist etwa einen Kilometer weit entfernt und stellt sich als richtiges Highlight heraus. – Es ist extrem ruhig hier. Liegt es an der frühen Jahreszeit? Oder doch wohl eher daran, dass man mal 1 km gehen muss, um diesen Turm zur Kunden erkunden? So sitzen wir einen Moment auf der Klippe und schauen aufs Wasser. Einfach wunderschön hier. Außer uns, ist wirklich nur ein Pärchen hier. Ich versuche den Moment mit der Drohne fest zu halten.

Erst später lese ich, dass der Leuchtturm am Kap Trafalgar steht,  hier fand zu Beginn des 19. Jahrhunderts die berüchtigte Schlacht von Trafalgar statt.

Danach machen wir uns auf den Weg zurück zur Hector und zu unserem eigentlichen Ziel . Wäre es eine Tragödie gewesen wenn wir diesen Turm nicht gesehen hätten? – Ich weiß es nicht, wir hätten ja nicht von ihm bewusst gewusst.

Unser nächstes Ziel ist Vejer de la Frontera. – Ein Tipp meiner großen Schwester. – Und ja, mein Schwesterherz hat Geschmack. Das weiße Dorf in den Bergen ist wunderschön. Es lohnt sich durch die verschachtelten Gassen zu schlendern. Wir genießen diesen Ausflug in der Nachmittags Sonne. Bei der Rein- und Rausfahrt aus Vejer fällt uns noch ein Straßenschild auf, dass wir noch nicht kennen. -Quads no welcome!

Später wollen wir noch ein Stückchen weiter fahren. Es geht weiter in Richtung Süden und grob in Richtung Tarifa. Doch als Platz für die Nacht, haben wir uns die Berge Loma de San Bartolomé oberhalb Tarifas ausgesucht. Eine schmale kurvige Straße führt uns aus dem Tal in Richtung Berg. Schon der erste Stellplatz ist schön und bietet einen Ausblick auf die Bucht vor Tarifa.

Doch wir fahren noch ein Stückchen weiter hinauf. Plötzlich stehen wir auf einem Platz unterhalb der Felsen. – Doch hier sind wir so gar nicht mehr allein. – Hier sitzt eine Gruppe aus Österreichern und Deutschen, inklusive ihrer vier Bullis. – Wollen wir uns wirklich dazu stellen? Doch wir werden von den Mädels und Jungs, so herzlich begrüßt, das es schon fast eine Beleidigung wäre, hier nicht zu bleiben. Extra für uns wird ein Bulli um rangiert, so dass wir auch noch ein schmales Plätzchen ergattern. – So kuschelig haben wir auf der gesamten Tour noch nicht gestanden.

Doch es ist wirklich ein netter Haufen und wir stellen fest, dass wir schon vor einigen Tagen in der Nähe eines dieser Bullis gestanden haben. Entgegen Hector sind alle Bullis selber ausgebaut. So hat jedes Fahrzeug seinen eigenen, ganz persönlichen Charme. Wir hoffen, dass Spector, später ebenfalls seine persönliche Note erhält.

Vejer de la Frontera, andalusische, weiße Stadt, weißes Dorf, Provinz Cádiz, Spanien, Spain
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