“Ein schöner Tag! – Die Welt steht still, ein schöner Tag!

Komm, Welt, lass dich umarmen, welch ein Tag!”

Auch auf Reisen gibt es solche und solche Tage. Heute war ein solcher, ein solch prächtiger Tag, dass man die Welt wirklich am liebsten einfach umarmt hätte. – Wir wurden von der Sonne geweckt und obwohl es nicht richtig warm war, war es auch nicht kalt. – Am Vormittag hatten wir noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen, mit dem Steuerberater telefonieren, von unseren Nachbarn, den Portugal-Experten, ein paar Tipps abstauben, ein wenig Frühsport und so weiter. Irgendwie lief alles relativ relaxt ab.

Am Nachmittag haben wir uns dann aufgemacht mit den Fahrrädern wieder die Küste zu erkunden. Doch heute sollte es ein wenig Richtung Süden gehen. Bereits kurz hinter dem Ort, begann wieder der Wanderweg Rota Vicentina. – Dieser führte uns hinauf auf die Klippen. Bereits nach einigen hundert Metern hat man einen fantastischen Ausblick auf einen langen Sandstrand. Zum Land hin, durch die Steilküste eingefasst, liegt der Strand geschützt zu unseren Füßen – Doch wie runter kommen? – Da entdecken wir einen schmaler Holzsteg. Dieser führt über etliche Stufen nach unten. Uns war sofort klar, dieser menschenlose Strand ist unser.

Parallel zum Weg schoss ein kleiner Bach zur Kante, um sich dort als Wasserfall zu ergießen. – Kaum unten angekommen, war für mich bewusst, hier muss man schwimmen. – Richtig gehört, nicht kann, sondern muss, alles andere wäre sträflich gewesen. – Wo gibt es das denn noch? Ein riesiger Strand, Brandung, Cliff, Wasserfall und das alles ohne eine einzige Menschen Seele? – Torgit schaut noch etwas irritiert, wie ich mich in Sekundenschnelle sämtlicher Kleidung entledige und ins Wasser laufe. – O.k. ich gebe zu, nach einigen Metern hielt ich erst mal inne, 14 Grad sind schon etwas frisch. Doch sich einfach in die Brandung zu setzen, war unbezahlbar. – Doch besonders geil fand ich, danach unterm Wasserfall zu duschen. Im Vergleich zum Meer schien mir das Süßwasser sogar ein Tacken wärmer. – Die Fotos dieser Duschsession mussten leider aufgrund der freiwilligen Selbstkontrolle entfallen.

Nach erstem Zögern, war Torgit ebenfalls schnell im Wasser. Ein einzelner Wanderer blickte über die Klippe, sah uns, macht seine Fotos und verschwand wieder. Für die FKK Zeitung wird es wohl nicht mehr reichen. Inzwischen hatte die Sonne uns getrocknet und wir beschließen einen ausgedienten Strandspaziergang zu machen.

Nachdem wir noch ein wenig über die Klippen geklettert sind, konnten wir sogar den nächsten und übernächsten Strand erkunden. Als ich über die letzte Klippe klettere, fragt Torgit mich, ob es hier noch weiter geht. Ich sage nein, doch versuche es dennoch. Torgit versinkt bei Ihrem Versuch einen Weg zwischen zwei Klippen zu finden “ein wenig” in der nächsten Welle. Doch dies fördert ehr den Spaß, als das es ihn nimmt. – Einfach dumm aufs Meer zu schauen, nett, sehr, sehr nett. Als die Sonne uns nicht mehr genug wärmt, machten wir uns auf den Heimweg. – Unterwegs merken wir, wie ausgekühlt wir sind.

Uns war schnell klar, was es somit heute zum Abendessen gibt. – Suppe macht nicht nur glücklich, sondern auch lecker warm. Abends kommen Gabi und Rainer, unsere aktuellen Nachbarn noch auf ein, zwei, drei Glas Rotwein vorbei. – Es ist spannend und amüsant zugleich, die Eindrücke der Generation T2 Bulli, alter Windsurfer der ersten Generation, in Verbindung mit dem T5 zu hören. Die Geschichten erinnern mich ein wenig an meine Anfänge im Tauchen. Damals als “when Sex was safe and Diving dangerous “. Windsurfen hieß noch Brett- oder Stehsegeln, die Auswahl der Bretter beschränkte sich zu ihren Anfängen wohl auf zwei Bretter: Den Windglider und den Windsurfer. – Die Geschichten hören sich ebenso spannend an, wie der Ausbau des ersten eigenen Postbullis. “Wir hatten keine Ahnung davon, doch wir haben das einfach gemacht. Auch heute weiß ich nicht, wie ein Moto funktioniert, doch ich habe schon einige Motoren auf der Küchenbank zerlegt” Vieles hat sich in den letzten 40 Jahren getan. Ich habe keine Ahnung, wie die das damals ohne Youtube, facebook, Wiki und sonstiger Schwarmintelligenz hinbekommen haben. – Ein netter Abschluss. – Solche Tage kann es gerne öfters geben.

Nachtrag: Die Beiden haben uns von Zuhause noch ein Bild von Ihrem Bulli gesandt. – Wir finden, das gehört hier hin.

Torgit’s Erkenntnis des Tages: Es geht doch, auch wenn man, sorry Frau dabei auch mal baden geht. – “Sag mir nie, nie ich kann das nicht”

 

“Denn du bist da, und jeder Traum zum Greifen nah.

 Das Glück hat einen  Namen, welch ein Tag!”

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