Wenn Du autark, wild & frei stehen möchtest, sind Energie und Wasser die beiden wichtigsten Themen in einem Van, Camper, Bulli & Co. Zum Thema Energie haben wir hier und hier berichtet.

Wassertanks

Insgesamt haben wir 170 Liter Wasser an Bord:

70 Liter in unserem Unterflurtank, der leider aufgrund eines Querholms beim langem Radstand nicht größer sein kann, als beim kurzen Radstand

38 Liter in dem DIY-Wassertank auf unserem Dach

22 Liter im DIY-Wasserrohr an der Seite: Dafür habe ich Dir die Halter und den Lufthahn unten verlinkt

40 Liter in 2 Schweizer Wassersäcken

Diese 170l Wasser reichen für über 2 Wochen. Ich rechne 12 Liter Wasser pro Tag für uns beide. Für alles: Trinken, duschen, spülen oder was man sonst so macht. Damit kommen wir gut zurecht. Das hängt natürlich immer von den örtlichen Gegebenheiten ab, am Meer oder an einem See brauchen wir weniger. Achtung: Behaltet Eure Wasserstandsanzeigen im Auge. So bekommt man nicht nur ein Gefühl für seinen Verbrauch, sondern auch für seine Routenplanung. Denn es ist ziemlich blöde, wenn Du Dich beim Duschen gerade eingeseift hast und das Wasser ist leer. 

Unsere Wassertanks füllen wir per Schlauch, den wir an einen Wasserhahn mit Schraubgewinde aufschrauben. Wichtig sind die passenden Adapter. Bewährt hat sich das Gardena System, das passt auch auf den Alb-Filter. Informiert Euch vorher, welche Adapter ihr für Euer Reiseland braucht und / oder nehmt einen Universal Wasserhahn-Adapter zum Anschluss des Gardena Schlauchs an einen Wasserhahn ohne Gewinde mit, kurz Wasserdieb genannt. Diese sind sehr praktisch, denn in den Bergen Siziliens gibt es wunderbares Quellwasser, aber kein Schraubgewinde, sondern das Wasser fließt stetig aus einem Rohr.

Ich höre immer wieder “Wassertank mit Gießkanne füllen”, aber das ist uns zu mühsam bzw. bei unseren Aussenwassertanks auch nicht möglich.

Für den Fall der Fälle haben wir ebenfalls eine Gardena Bohrmaschinenpumpe dabei. In Verbindung mit dem Alb Filter, sowie einem Akku Schrauber* können wir so auch Wasser direkt aus einem See pumpen. *Ja, auch dieser ist an Bord. Ihr findet diesen auf unserer Packliste Elektronik | Licht | Kommunikation.

Tipp: Wir nutzen niemals einen fremden Schlauch in unserem Wassertank. Denn ich weiß nicht in welchem Fäkal-Tank dieser Schlauch vorher gesteckt hat.

Am Meer oder See

Wenn wir am Meer oder an einem See stehen, spüle ich dort und wir brauchen weniger Wasser für die Körperhygiene, weil wir schwimmen gehen. Ich bin immer wieder überrascht wie wenig Spülmittel ich brauche. Im Meer oder See spüle ich ohne Spülmittel. Einerseits natürlich der Umwelt zuliebe. Aber andererseits auch, weil es sehr gut ohne Spülmittel funktioniert. 

Tipp: Achtet beim Spülen im Meer und See immer darauf, dass ihr nichts vergesst. Marc hat einmal in der Dämmerung im Meer gespült und ein Güdemesser und den Deckel unseres Schnellkochtopfs dort vergessen. Wir haben es erst 2 Tage später am nächsten Spot bemerkt und mussten zurück fahren. Denn ein Schnellkochtopf ohne Deckel ist sinnlos. Gott sei Dank lagen die Sachen noch dort. Allerdings hat es dem Deckel nicht so wirklich gut getan 2 Tage im Meer zu liegen. 

Wenn ich wirklich einmal Spülmittel brauche, nehme ich das biologisch abbaubare von Ecover. Für die Körperhygiene nehmen wir biologisch abbaubares Shampoo, Duschgel und Handseife von Sea to Summit. Wenn man 100m Abstand von einem Gewässer hält, kann man in diesem Fall das Brauchwasser in die Erde laufen lassen. 

Trinkwasser

Wenn möglich füllen wir unsere Trinkflaschen direkt an Brunnen oder Quellen auf. Diese findet man in südlichen Ländern viel häufiger als in Deutschland. Wichtig ist dabei, immer erst einmal zu testen, wie das Wasser schmeckt. Im Gebirge schmeckt es meistens sehr gut, frisches Quellwasser ist einfach lecker. Dann füllen wir unsere Flaschen und Tanks ohne Filter. Ansonsten nutzen wir unseren Alb Filter.

Tipp: vermeide gechlortes Wasser ungefiltert in deinen Tank zu füllen. Den Geschmack bekommst Du lange nicht mehr heraus.

Tipp 2: Bevor ich Trinkwasser auffülle, leere ich eventuelle Reste aus den Behältern. So ist das Trinkwasser immer frisch.

Tipp 3: Leere Trinkwasserbehälter wie z.B. Flaschen verschließe ich nicht, sondern lasse sie auf. So können sich keine Gerüche oder sonstiges entwickeln. Vor dem Befüllen kurz Wasser durchschwenken, und sie sind sauber.

Das Wasser aus unseren DIY-Wassertanks trinken wir nicht, denn die Tanks sind aus Aluminium.  

Wasserstelle, Brunnen, Wasserquelle

Wasserstelle finden

Brunnen, Zisternen oder andere Trinkwasserquelle gibt es in vielen südlichen Ländern. Doch eine geeignete auch zu finden,  stellt ab und zu eine Herausforderung da. Hier hat sich die App park4night absolut bewährt. Dort sind Trinkwasserquellen eingetragen.

Wasserstelle, Brunnen, Wasserquelle

Darüber hinaus sollte man an kleinen Dorf-Plätzen besonders aufmerksam sein. Hier gibt es öfters Brunnen, als an den Hauptstraßen. Wenn man aus Quellen, Bächen oder Flüssen Wasser zapfen möchte gilt, je einsamer, desto besser. Dies gilt nicht nur für Mensch, sondern auch für Tiere. Bäche und Flüsse in der Nähe von Weideland sollte man meiden. 

Fließendes, klares Wasser ist stehendem Wasser immer vorzuziehen. Riechen geht immer vor Schmecken. Im Zweifel immer filtern. Solltest Du keine Wasserstelle finden, frag an einer Tankstelle. Und im Notfall gibt es vielleicht einen Friedhof in der Nähe. 

Alb Filter

Zum Befüllen unseres Wassertanks nutzen wir den mobilen Alb Filter Fusion, mit den 2 Filterstufen active und nano. Wir wollten keinen Kompromiss, sondern eine sichere Komplettlösung. Ich möchte mir keine Gedanken machen müssen über die Qualität meines Trinkwassers. In der Filterstufe Active reduziert ein Aktivkohlekern laut Herstellerangabe Chlor, organische Schadstoffe, diverse medikamentöse Rückstände, leichte Kohlenwasserstoffe, Lösungsmittel, Pestizide, Aromen und feine Partikel (Rost, Kalkflocken, Sand).

Die 2. Filterstufe Nano ist die Keimsperre. Sie schützt wirksam gegen gesundheitsschädliche Mikroorganismen im Trinkwasser. Alles in allem eine sichere Sache, die ihren Preis hat.

Marc füllt Wasser in den PlanBwagen
Torgit füllt den Wassertank des PlanBwagens

Lifesaver Cube

Das Wasser aus unserem Unterflurtank nutzen wir zum Kochen, trinken es aber nicht ungefiltert. Zum Filtern nutzen wir den Lifesaver Cube. Er ist kompakt, erschwinglich  und filtert laut Herstellerangaben Chlor, Schwebstoffe, Zysten, Bakterien und sogar Viren zuverlässig mit dem auswechselbaren Aktivkohlefilter aus dem Wasser. Die rechteckige Form passt perfekt in die Kühlbox. Mit Wasser füllen, in den Kühlschrank stellen, bei Bedarf kurz pumpen und trinken. Allerdings finden wir, dass sehr chlorhaltiges Wasser mit diesem Filter genießbar ist, aber nicht wirklich lecker.

Für alle, die eine Kanister-Haltemodul an ihrem Heckträger montiert haben, es gibt auch den LifeSaver JerryCan. Er hat einen Füllinhalt von 18,5 Litern. Dieser ist in den Farben in der Farbe Military Green, Sand und Marine zu haben.

update: Diesen LifesaverCube haben wir durch unsere Biolite Desinfektionseinheit ersetzt:

Biolite UV-C LED Desinfektionseinheit

Wir haben zwar immer einen Filter benutzt beim Auffüllen der Wassertanks, hatten aber nicht das beste Gefühl dieses Wasser zu trinken.Seit Mai 2021 haben wir eine Biolite UV-C LED Desinfektionseinheit von WM aquatec. Diese bietet dank innovativer UV-LED Technologie eine außerordentlich hohe Desinfektionsleistung bei kompaktester Bauweise. Ganz ohne Chemie.Das zu desinfizierende Wasser wird mit kurzwelligem UV-Licht bestrahlt. Die in der DNA enthaltene Erbinformation der Krankheitserreger adsorbiert die Energie der UV-C Strahlung und wird dabei zerstört. Dieser rein physikalische Prozess ermöglicht eine effiziente Entkeimung des Wassers bis zu 99,999%.

  • Wasser Desinfektion – 100% ohne Chemie
  • neueste, innovative UV-C LED Technologie
  • Entkeimungsleistung bis zu 99,999%*
  • bis zu 8 l/min Durchfluss
  • umweltfreundlich: quecksilberfrei und ohne schädliche Desinfektionsnebenprodukte
  • Desinfektion direkt bei der Wasserentnahme (Echtzeit-Betrieb)
  • geringer Stromverbrauch durch Echtzeit-Betrieb
  • einfach in bestehende Frischwassersysteme nachrüstbar
  • kein Lampenwechsel nötig
  • wartungsfrei (bei jährlicher Frischwassersystemreinigung)
  • sicherer Betrieb durch integrierte Strom- bzw. Funktionsüberwachung, Temperaturüberwachung, Lebensdauerüberwachung und Signalgebung (optisch & akustisch)

Dieser Wasserfilter wird zwischen Pumpe und Wasserentnahmestelle montiert. Mit einem Gewicht von 900 Gramm und Maßen von 113x159x105mm ist er das Kompakteste, was ich kenne.

Davor geschaltet haben wir einen Aktivkohlefilter, der die Schwebstoffe rausfiltert.

Nun trinken wir gerne das Wasser aus unseren Tanks und es schmeckt wirklich gut.

Wasserhahn & Spülbecken

Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir unseren Küchenblock in der 2. Schiebetüre rausschwenken können. Somit können wir unsere Küche, und damit auch den Wasserhahn, innen und außen nutzen. Ein besonderes Gagdet, dass jeder DIY-Camper leicht nachbauen kann, ist unser flexibler Wasserhahn. Diesen können wir nicht nur in alle Richtungen drehen, sondern auch an verschiedenen Stellen per Klick-Fix an dem Küchenblock fixieren. Von außen kann ich dann den Wasserhahn per Fußpedal bedienen. Was ich für völlig überflüssig halte, ist das Spülbecken. Das nutzen wir absolut nie. Mit unserer Spülschüssel transportiere ich nur den Spül ins Meer oder zum See und zurück. 

Dusche

In unserem 1. California war leider keine Außendusche verbaut. Nachrüstung war uns zu aufwendig. Eine gute Lösung ist die “Helio Pressure Shower” von Nemo mit 22 Liter Fassungsvermögen. Der Wassertank steht tatsächlich auf dem Boden und wird mit einer praktischen Fußpumpe bedient. So wird Druck aufgebaut. Die lästige Suche nach einem geeigneten Ast spart man sich einfach. Wärmer wird das Wasser dadurch aber auch nicht. Aber so duscht man auch schneller und spart Wasser :-). Bewährt hat sich das Wasser kurz zu erhitzen. In unserem jetzigen SpaceCamper haben wir eine Dusche unter der Heckklappe mit heißem Wasser – Luxus pur. In der Heckklappe versteckt sich auch ein Duschzelt. Dieses findet ihr demnächst auf unserer SpaceCamper Packliste. Coming soon. 😉

Schweizer Wassersack

Die Rede ist von einem schwarzen Wassersack aus den Original-Beständen der schweizer Armee. 60 x 45 cm aus beidseitig gummiertem Gewebe mit 2 Tragegriffen, absolut dicht. Das Ventil ist aufgeschraubt, und öffnet bei Knopfdruck. Lässt sich schneller & einfacher füllen, als unsere anderen Tanks. Denn man braucht zum Füllen keinen Wasserhahn mit Schraubgewinde. Wir nehmen den Wassersack von der Motorhaube und halten ihn einfach unter die Wasserquelle.

Ich hätte anfangs nicht geglaubt wie glücklich uns dieses Gagdet macht, das wir auf unserer Motorhaube befestigt haben. Immer, wenn wir nur mal schnell etwas Wasser brauchen, nutzen wir diesen Wassersack auf unserer Motorhaube. Egal ob Obst waschen, Kaffeetasse spülen, Zähne putzen oder Hände waschen. Wir nutzen immer diesen Wassersack, weil er einfach so unendlich praktisch ist. Genau so gut kann man ihn natürlich an die C Schiene hängen oder aufs Dach legen.

Hinweis: Für Trinkwasser nutzen wir ihn nicht, weil es für unseren Geschmack zu sehr nach Gummi schmeckt.

PlanBwagen vor Tempel auf Sizilien
LifeSaver® Cube Wasserfilter - Reise-, Outdoor-, Camping- , Boot-, & Krisenfilter
Original Schweizer Wassersack Trinkwassersack 20 Liter NEU Swiss Army Wasserbehälter
Schiebetüre des SpaceCampers von planBwagen mit herausgeschwenkter Küche

DIY Wassertanks

Damit Wasser aus den separaten Wassertanks entnommen oder zugefüllt werden kann, muss ein abnehmbares Ventil geöffnet werden. Zusätzlich kann über ein Autoventil der Druck im Tank erhöht werden. Was wir aber bisher selten genutzt haben. Der Druck ist ansonsten gering, aber ausreichend.

Außendusche innen montieren

Unser alter California Hector hatte leider keine Außendusche. Über die Schweiz kann man wohl die Original VW Außendusche als “Bausatz” kaufen. Doch das war uns zu aufwendig. Ich habe dann in der facebook  Gruppe “VW California Freunde” folgende Verbesserung gefunden. Peter Dröge hat hier eine perfekte Bauanleitung veröffentlicht:

“Man entfernt den Wasserhahn an der Spüle . Kleine Schraube lösen und Kopf abziehen. – 3/4 Zoll Trinkwasserschlauch passt genau auf den Stutzen drauf und ist durch die zwei O Ringe auch dicht. Am Ende des Trinkwasserschlauches ca.10cm lang ein 3/4 Zoll Schlauch / Gewinde Anschluss einstecken (wie für Gartenschlauch). Dann daran ein Übergangsstück (silbernes Plastikteil) von 3/4 auf 1/2 Zoll Schrauben. An den 1/2 Zoll Anschluss passt jeder Brauseschlauch. Ich habe einen kleinen Spülbrausekopf gekauft, weil er noch einen extra Drücker hat. Somit kann man erst die Pumpe im Auto anstellen und dann draußen die Brause separat bedienen. 

Dusche in VW California

Als Tipp: Habe mir einen weißen Kunststoffbrauseschlauch gekauft und den Metallschlauch, der an dem Spülkopf war, ausgetauscht. Dann klappert es nicht in der Spüle, sieht schöner aus und man verkratzt auch nicht den Lack .

Ich lasse die Dusche auch immer dran, zum Spülen einfach um die Kopfstütze legen. Kosten für alles ca. 25 Euro. Die Brause gab es im Baumarkt für 9.95 Euro. Viel Spass beim Außenduschen.”

Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen, außer: Danke Peter, funktioniert wunderbar und eine echte Alternative für unsere Helio LX.

Hinweis: Unsere Packliste enthält unsere persönlichen Produktempfehlungen mit sogenannten Affiliate-Links. Keine Sorge: Für Euch ändert sich dadurch nichts. Die Produkte werden dadurch nicht teurer. Kauft ihr etwas über einen dieser Links, bekommen wir dafür eine kleine Provision. Dabei ist es egal, ob ihr exakt den verlinkten Artikel kauft oder etwas anderes. Im Jahr 2020 haben wir dadurch € 29,87 eingenommen 😉 Vielleicht werden wir dadurch doch noch reich. Da wir von unseren Ersparnissen leben, unterstützt ihr dadurch unseren planBwagen und wir können Euch noch länger mit auf Reise nehmen. Tausend Dank dafür!

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