Richtung Westen Siziliens
Kaum mit der Fähre aus Sardinien auf Sizilien angekommen, fahren wir zuerst Richtung Westen. Marc und ich waren vor 4 Jahren schon einmal auf Sizilien. Damals haben wir in unserem Urlaub die Insel in nur 2 Wochen in einem Fiat 500 umrundet. Wir hatten am Ende unserer damaligen Tour, leider keine Zeit mehr für den angeblich schönsten Strand Siziliens.
Dieser Strand befindet sich in San Vito Lo Capo. Dieser soll mit seinem türkisblauen Wasser und dem weißen Sand an die Karibik erinnern. Deshalb soll San Vito Lo Capo nun unser 1. Ziel sein. Das Navi sagt wir sind in 90 Minuten mautfrei dort. Wir wählen gerne mautfreie Straßen, denn das sind meist die landschaftlich reizvolleren Strecken.
Doch nun gilt es erst einmal hinaus aus dem quirligen Palermo zu finden. Schnell wird uns wieder gewahr, dass die Sizilianer anders Auto fahren, als wir. Besonders die Vespas flitzen einfach drauf los. Das empfinden wir als sehr mutig. Ich vermute mal Ihnen ist nicht klar, dass ich unsere 3,8t nicht so schnell gebremst bekomme, wie sie mir vor den Bulli fahren. Oder sind die Verkehrsregeln hier anders? Das sollten wir uns mal in Ruhe ansehen. Erst mal vorsichtig raus aus dem Gewühl der Einbahnstraßen und Kreisverkehre. Fast so, wie in Kölle.
1. Stopp am Meer auf Sizilien
Wer uns kennt, kann sich schon denken, dass unser 1. Stop in einer Bäckerei ist. Eingedeckt mit frischen Croissants geht’s auf die Landstraße Richtung Westen Siziliens. Wir fahren immer parallel zur Küste, vorbei am Flughafen und biegen bei 1. Gelegenheit ab Richtung Meer. Dort gibt es erst einmal ein kleines Frühstück mit Meerblick. Die Sonne lacht. Was will man mehr? Wir sind glücklich.
Auf der weiteren Fahrt halten wir an dem ein oder anderen Aussichtspunkt (Schatz, halt bitte mal an, das ist soooo schön hier 🙂 ) Bei dem 1. gibt es frisch gepressten Saft zu kaufen. Wer das einmal selber gemacht hat, weiss wie viel Sauerei das in der Küche ist. Wir genießen Saft und Ausblick über Castellammare del Golfo. Bei dem Nächsten gibt es einen mobilen Obststand, wo ein alter Mann selbst gemachtes Pesto und andere Leckereien verkauft.
Das Einzige was uns etwas beunruhigt, ist unser SpaceCamper. Seit wir von der Fähre gefahren sind, hören wir ab und zu ein undefinierbares Quietschen. Wir haben ja immer ein etwas ungutes Gefühl, wenn wir unseren Butch alleine lassen müssen. Ich hoffe nicht, dass auf der Fähre Siziliens Ersatzteil-Mafia ihr Unwesen treibt und unseren Butch ausgeschlachtet hat. Kleiner Scherz.
Mehr Meer von Sizilien
Dann geht es weiter Richtung Westen. Vor San Vito Lo Capo lockt uns der Ausblick der Küste und wir halten in der Bucht von Macari. Hier stehen einige Camper zusammen auf einem Parkplatz, meist weiße Ware, und ein bisschen weiter die Straße entlang noch eine kleine Ansammlung Camper. Da wir ja nicht so die Rudeltiere sind, parken wir etwas abseits. Hier lässt es sich aushalten. Wir sind natürlich neugierig auf die Ausbeute von gestern und sichten kurz das Film- und Fotomaterial der Dune di Piscinas. Aus kurz wird natürlich wieder länger und schwups ist es Nachmittag. Zeit uns langsam einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen.
Unser 1. Stellplatz auf Sizilien
Park4night zeigt uns 2 schöne Stellplätze in San Vito Lo Capo an. Beide schön abgelegen und einsam mit guten Bewertungen. Bei dem Ersten weist das Navi uns plötzlich an links abzubiegen, doch dort ist ein Zaun. Hier kommen wir nicht weiter. Es soll noch eine weitere Zufahrt geben. Doch auch dort ist die Zufahrt versperrt. Diesen Platz können wir vergessen. Also zum nächsten Platz am Rande des Zingaro Nationalparks. Je näher wir dem Platz kommen, umso länger werden unsere Gesichter. Der Weg wird immer schlechter, aber das ist ja eigentlich gut für uns, dann stehen dort auch keine anderen Camper. Wir fahren um eine Kläranlage herum, die man deutlich riecht und dahinter ist die Küste leider sehr zugemüllt. Das scheint der Treffpunkt der Dorfjugend zu sein. Das gefällt uns nicht. Siziliens Küsten hatten wir uns schöner vorgestellt. Was nun?
Zurück nach Macari
Die Bucht von Macari hat uns gut gefallen. Also fahren wir dort hin zurück. Neben dem Parkplatz, wo die weiße Ware kuschelt, führt ein Pfad entlang der Küste in die Natur. Der ist doch wie für uns gemacht. Dort steht auch schon ein alter, roter Mercedes Sprinter und ein weiterer Camper etwas abseits. Wir fahren noch weiter durch und schlagen unser Nachtlager auf. Die Küste hier ist wirklich ein Traum. Hier können wir bleiben und genießen den Sonnenuntergang bei unserem 1. Abendessen auf Sizilien. Und was könnte hier leckerer sein als Pasta? Meine Freundin Ilka aus Mailand hat uns das Rezept ihrer Pasta mit Ricotta und Zucchini verraten. Einfach und lecker. Die perfekte Mahlzeit für den Bulli.
Ich möchte nächstes Jahr von Deutschland nach Sizilien fahren und dann dort ein wenig Zeit verbringen. Dafür werde ich mir im Frühling ein Wohnmobil kaufen. Euer erster Stellplatz war ja ein Abenteuer. Es ist komisch, dass ihr an einer Kläranlage vorbeikamt. Ich muss mir auch noch Gedanken machen, wie ich Stellplätze finden möchte.
Ciao Annika,
wie fast alles im Leben, ist auch die Stellplatzsuche ein Erfahrungsthema. Und Erfahrungen sammelt man am besten selbst und durch Fehler.
Mit der Zeit sind wir zwar erfahrenen geworden, parallel haben sich jedoch ebenfalls unsere Ansprüche vergrößert. Am Anfang hat uns park4night sehr geholfen. Inzwischen nutzen wir diese App praktisch nie. Wenn man jedoch nicht alleine in der Pampas stehen möchte, ist dies sicherlich die erste Wahl. Falls du unterwegs einen schönen Platz findest, teile ihn mit guten Freunden und nicht alles im Netz. So halten wir es auch, da ansonsten viele gute Plätze verbrannt werden. Umso autarker, offroad geeigneter und unauffälliger ein Fahrzeug in der Wildnis ist, umso schöner werden die Plätze.