Wir verlassen hier auf Sizilien die wunderschöne Schlucht Cavagrande del Cassibile und machen uns auf den Weg nach Noto. Von dieser wunderschönen Barockstadt haben wir schon viel Gutes gehört. Das gesamte ‚Val de Noto’ gehört zum UNESCO Weltkulturgut. ‚Val’ bedeutet in diesem Kontext nicht Tal, sondern es kommt von dem arabischen Wort für Verwaltungseinheit.
Unterwegs auf der SP64 füllen wir in Villa Vela unsere Wassertanks.
Noto Antica
15km vor Noto biegen wir ab in Richtung Noto Antica. Dies sind die Überreste der alten Stadt Noto, die durch ein schweres Erdbeben um 1700 zerstört wurde. Danach wurde die neue Stadt Noto näher an der Küste im Barock Stil erbaut. Daher gibt es in Noto so viele prächtige Paläste.
Unterwegs fahren wir an einem wunderschönen Lost Place vorbei, von denen es hier auf Sizilien sehr viele gibt. Uns blutet immer das Herz, wenn ich diese großen wunderschönen alten Gemäuer verfallen sehen.
Dann kommen wir an einen sehr großen Picknickplatz mit allem was das Herz begehrt: Wasserstellen, Grillplätze, Tische und Bänken. Sogar Mülleimer gibt es hier, die regelmäßig geleert werden.
Nun stehen wir vor dem alten Stadttor von Noto Antica. Wenn wir nicht gestern erst gewandert wären, würden wir dies hier direkt wieder tun. Zu sehen gibt es nicht nur die Ruinen des antiken Noto, sondern auch eine imposante Schlucht Cava Carosello mit einem Fluss. Am Rande der Schlucht gibt es auch ein paar interessante Höhlen, Nekropole, zu sehen.
Santuario Santa Maria Scala del Paradiso
Wir fahren weiter entlang der Schlucht in Richtung Noto. Die Straße ist zwar gut, aber sehr schmal. Hier passen keine 2 Fahrzeuge aneinander vorbei. Wir haben Glück, und es kommt niemand entgegen. Nun kommen wir an eine kleine Brücke, die auf 3t limitiert ist. Sie hat uns nicht übel genommen, dass wir ein paar Gramm schwerer sind.
Nach ca. 3 km taucht aus dem Nichts ein wunderschönes Barockgebäude vor uns auf, Santuario Santa Maria Scala del Paradiso. Mir geht das Herz auf. Diese Wallfahrtskirche ist einfach wunderschön. Genau das ist es , was unsere Reise ausmacht.
Die Altstadt von Noto
Weiter geht’s nach Noto. Wir parken auf der Allee vor der Porta Reale o Ferdinandea. Von hier aus schlendern wir über den Corso Vittorio Emanuele durch den historischen Stadtkern. Und sehen wunderschöne große Barockbauwerke: Die Kirche San Francesco D’Assisi all’Immacolata mit ihrer eindrucksvollen Freitreppe, die Kirche des S.S. Salvatore, die Kathedrale San Nicoló und gegenüber der Palazzo Ducezio, der Sitz des Rathauses.
Neben der Kathedrale von Noto verläuft die Via Nicolacci, eine prächtige Straße mit vielen Barockpalästen, die reichlich dekoriert sind. Hier findet jedes Jahr die berühmte Infiorata statt.
Ich erspare uns diese Barockgebäude alle im Detail zu beschreiben. Die Bilder sprechen für sich. Besonders beeindruckt haben uns die Bronzeskulpturen von Mitoraj, den wir schon aus vielen anderen Italienurlauben kennen und schätzen.
Skulpturen von Mitoraj
Igor Mitoraj (1944-2014) war ein polnischer Bildhauer, der in Frankreich und Italien lebte. Seine oft überlebensgroßen Skulpturen stehen in Paris, Rom, Mailand, Lausanne, London, Krakau, Scheveningen, Den Haag und sogar in den USA und Japan.
Das besondere daran, die Skulpturen berühren unser beider Seelen. Bei Kunst ist man sich ja nicht immer einig. Diese riesigen Kunstwerke sind einfach sagenhaft. Das Besondere daran sind die vielen kleinen Details, die man erst auf den 2. Blick entdeckt. Ich habe mich schon oft gefragt, ob ich einmal erkunde wo seine Kunstwerke überall auf der Welt stehen. Und ob ich dort hin fahre. Aber gerade der Überraschungsmoment ist jedes Mal überwältigend. Die letzte Skulptur haben wir 2020 in Pisa gesehen vor dem schiefen Turm.
Wir lassen alles auf uns wirken und schlendern noch eine Runde durch den Ort.
Dann zieht es uns wieder ans Meer und wir fahren Richtung Vendicari
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