Heute geht es aber wirklich nach Modica. Keine Ausreden mehr. Über den 1. mißlungenen Versuch haben wir hier berichtet. Wir sind gespannt, ob uns Modica genau so gut gefällt wie Noto. Beide Ort gehören ja zum barocken Val di Noto und damit zum UNESCO Weltkulturgut. Die Latte hängt hoch, denn Noto punktet nicht nur mit den wunderschönen Barockbauten, sondern auch mit den Mitoraj Skulpturen. Aber darüber haben wir ja hier schon berichtet.

Die Schokolade

Dafür ist Modica berühmt für seine Schokolade. Marc und ich lieben beide Schokolade. Allerdings bin ich noch kein wirklicher Freund der dunklen Schokolade. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich weiße Schokolade liebe. Also quasi absoluter Schokoladen-Banause. Aber vielleicht werde ich ja in Modica bekehrt. Ich bin sehr gespannt.

Die Antica Dolceria Bonajuta in Modica
Corso Umberto in Modica

Parken

Das Erste, was uns an Modica auffällt ist, dass hier richtig viel los ist. Das sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Sizilien haben wir bis jetzt als sehr ruhig erlebt, jetzt im Winter sowieso und durch Corona bedingt noch mehr. Trotzdem ist schnell ein Parkplatz auf dem Corso Umberto gefunden. Ein freundlicher Taxifahrer klärt uns auf, dass die Parkscheinautomaten wohl nur Attrappe sind. Den echten Parkschein kauft man im Tabakladen und rubbelt sein Parkticket frei. Das Ding sieht eher aus wie ein Rubbellos, aber da wir kein Knöllchen hatten, hat es wohl funktioniert.

Dom San Pietro

Wir schlendern den Corso Umberto hinauf Richtung Dom San Pietro. Diese barocke Fassade ist einfach wunderschön. Wir bleiben eine Weile auf den Stufen in der Sonne sitzen, wie einige andere junge Leute auch. Die Figuren der 12 Apostel neben der Freitreppe sind absolut sehenswert.

Parkticket in Modica
Dom San Pietro in Modica
Die Altstadt Modica Alta

Antica Dolceria Bonajuta

Dann machen wir uns auf die Suche nach der wohl besten Schokolade der Stadt in der Antica Dolceria Bonajuta. In der Auslage gibt es viele Sorten dunkler Schokolade. Aber bitte nicht täuschen lassen, hier gibt es außer Schoki auch ganz viele andere tolle Dolci. Diese werden on demand frisch hergestellt. Wenn ihr also Cannolli, Cassata oder Torrene wollt, müsst ihr danach fragen. Vor der Türe hängt eine Preisliste. Wenn ihr in der Schlange vor der Türe wartet, habt ihr genug Zeit die Liste zu studieren.

Das Besondere an der Schokolade in Modica ist, dass der Rohrzucker in der dunklen Schokolade nicht geschmolzen wird. Denn die Herstellung erfolgt bei niedriger Temperatur. Das Rezept geht auf die Azteken zurück und wurde von den Spaniern mitgebracht. Bei der Herstellung werden keine weiteren Fette zugefügt, so dass die Schokolade auch bei hohen Temperaturen nicht schmilzt. Wir haben ein paar Tafeln Schoki gekauft: Dunkle Schoki mit 70% und 90% und Zimtschokolade. Wir haben sofort den Test gemacht und ein paar Krümel Schoki im Kaffee aufgelöst. Und sie schmilzt doch.

Marc Häusgen in Modica
Antica Dolceria Bonajuta
Torgit und Marc Häusgen
Die Antica Dolceria Bonajuta
Torgit Häusgen in Modica

Stadtbummel

Neben der Bonajuta gehen ein paar Stufen hoch. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf den Dom und die Oberstadt.

Wir bummeln weiter die engen Gassen hinter dem Dom hinauf in die die Oberstadt und stehen vor einem Dom. Ja, richtig, Modica hat einen Dom San Pietro in der Unterstadt und einen Dom San Giorgio in der Oberstadt Modica Alto. Dieser hat eine sehr imposante Freitreppe mit 260 Stufen. Schade, dass wir die Drohne im Auto gelassen haben. Die würde jetzt ein super Foto machen können. Aber jetzt noch einmal all die Stufen runter und die Drohne holen?

Historisches Kinoplakat in Modica
Dom San Giorgio in Modica Alto
Schokolade im Dom Cafe in Modica

Wir entscheiden uns lieber für einen Besuch des Cafes neben dem Dom, sitzen schön in der Sonne und genießen die Dolci Siziliens, nämlich eine heiße Schokolde und eine Schoko Granita im Brioch. Beides sehr lecker. Ein Schokoladen Tasting gibt es on top dazu. Allerdings ist die Salzschokolade nicht so ganz unser Geschmack. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

Bekannt ist Modica auch für seinen Uhrturm, den man nicht übersehen kann. Diese Uhr von 1725 ist heute noch voll funktionsfähig. Sie funktioniert mechanisch mit Gegengewichten.

Wer es so richtig touristisch möchte, nimmt die grüne Bimmelbahn durch Modica.

Ragusa Ibla

Ragusa Ibla

Wir fahren weiter nach Ragusa, oder besser gesagt zur schönen Altstadt Ragusa Ibla. Hier waren wir schon bei unserem letzten Sizilien Besuch. Am besten erinnern wir uns noch an die tolle Eisdiele Gelati di Vini auf dem Domplatz. Wenn ihr in der Gegend seid, probiert unbedingt das Weineis. Es ist sagenhaft.

Wir parken unten auf der Straße, gehen den steilen Fußweg bergan und bummeln durch den Ort. Überall im Ort stehen Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten, man kann sich nicht verlaufen.

Wegweiser in Ragusa
Dom in Ragusa
Eisdiele Gelati di Vini am Domplatz

Hier fällt uns im Vergleich zu Modica auf, wie ruhig es ist, gerade zu ausgestorben und geisterhaft. Und das an einem Sonntag, wo gefühlt alle Italiener auf den Beinen sind. Die Schönheit Ragusa Iblas erschließt sich uns leider nicht so ganz. Ich glaube Noto hat uns so verwöhnt, dass kaum eine Stadt schöner sein kann. Erst als wir wieder am Auto sind, fällt uns auf, dass wir kaum Fotos gemacht haben. Vielleicht sind wir auch einfach satt von den vielen barocken Eindrücken. Da hat Ragusa Ibla es schwer, noch zu punkten.

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