Jetzt ist es offiziell. Torgit und ich sind wohnungslos. – Obdachlos sind wir Gott sei Dank nicht. Mein Bruder Dirk hat uns für ein paar Tage Asyl angeboten. BUTCH, den wir am Donnerstag bei SpaceCamper abgeholt haben, steht schon wieder beim Folierer. – Danach ist es endlich soweit und unser Reisemobil ist fertig. Doch es ist schon etwas anderes, ob man mal mit einem Mobil verreist oder sein eigenes Schneckenhaus mit sich rumschleppt. Ich freue mich diebisch darauf endlich zum WAGENVOLK zu gehören.
Ich wurde vor ein paar Tagen, von einer alten Bekannten, in einem Kommentar gefragt, was sich eigentlich geändert hätte? „Maximal-zivilisiert und auch motorisiert, mit bestmöglicher Hightech- als auch Designausstattung cruist ihr also fortan durch die Landschaften…
…Glamping statt Glamliving. …Digital statt analog… …Drohne statt “the sound of silence“ (Langversion hier…)
Was soll ich sagen? – Viel, sehr, sehr viel: Doch um sich dies bewusst zu machen, muss man wahrscheinlich den Schritt gehen und seinen Hausstand wirklich auflösen. Und ich meine nicht ein paar Kisten packen und umziehen. Fast alles zu verkaufen, was man über viele, viele Jahre zusammen getragen hat, ist da schon ein ganz anderes Ding. – Doch wir haben ja nicht nur verkauft. Allein in der letzten Woche haben wir ca. 20 Umzugskartons bei uns an die Ecke gestellt. Dort wurden diese regelrecht geplündert. Inhalt waren Dinge für die uns die Zeit, die Kraft oder die Musse fehlte, auch noch diese in Facebook, Ebay & Co einzustellen.
Doch im Nachhinein bin ich nur froh, dass wir bereits vor unserer letzten Tour ausgemistet haben. Marie Kondo ist ja sicherlich nicht die Erfinderin ihres Credos „macht mich das glücklich?“, ähnliches stand schon in „simplify your life“ von Werner Tiki Küstenmacher. Doch mir hat es nicht nur geholfen, mich hat es erschreckt, wie wenig hierbei übrig bleibt.
Und ja, Frau K aus K hat natürlich recht, spartanisch ist unsere Art zu leben, immer noch nicht. Klar denkt man da mehr an Glamping, anstelle von Spartakus. Warum auch, wollte ich das, wäre ich Veganer und könnte auf eine Kühlbox verzichten. Das war und ist nicht meines. Wir hatten es uns in unserem bisherigen Leben bequem gemacht und ein wenig Komfort darf auch bleiben.
Und beim Anblick von BUTCH denkt man schon, was kostet die Kiste. Und das ist auch berechtigt. Bekommt man zu diesem Preis auch schon einen den kleinsten Porsche mit „fast“ Vollausstattung. Da bietet BUTCH doch mehr. Komplette Zweiraumwohnung mit Küche, Diele, Bad. Nicht nur mit ein, sondern zwei Betten. Kleine Küchenzeile mit Kühlschrank, Schrankwand & Co. Also immer noch ein vernünftiges Dach überm Kopf.
Gypsy ja, obdachlos nein.
Fazit ist, der Auszug ist vorbei und für uns hat alles gepasst. Gestern hatten wir unsere Wohnungsübergabe. Wir freuen uns, dass der Stress vorbei ist. Denn was für andere vielleicht ganz einfach wäre, war für uns eine Herausforderung. Deshalb werden wir nun ein paar Tage durchatmen.
Ach ja, da war ja noch was „Digital statt analog…“ – Diese Frage hat sich für mich nie gestellt. Sobald ich für mich den Vorteil / Nutzen in der digitalen Welt erkannt habe, habe ich diese auch genutzt. Der Unterschied ist nur, dass ich früher weder die Zeit, noch die Musse hatte ein Tagebuch zu führen. Dass dies nun Blog heißt, ist mir doch egal. Und ich hätte auch früher kein Schloss daran gemacht. – Mag es doch lesen, wer möchte. – Und dass mit der Drohne, das ist glaube ich ein Jungs Thema. Ob das Mädchen verstehen? Mich macht es glücklich.
Und eines weiß ich genau, wenn es mich nicht mehr glücklich macht, wird es verkauft oder verschenkt. – Dann lass es andere glücklich machen.
Und zum Schluss dieser Absatz nur für Frau K aus K: “The sound of silence” war noch nie meines. – Klasse Song, klar. Doch nicht vergessen, hier ging es Simon & Garfunkel um die Vereinsamung von Menschen in einer oberflächlichen Gesellschaft. – Dann doch lieber “Enjoy The Silence” von Depeche Mode. – Dachte das wäre auch Deines. 😉
“…All I ever needed – Is here in my arms”
Und dennoch hast Du recht, Family&Friends werde ich in der Ferne vermissen! – Vielleicht auch ein wenig meine Hängematte im Garten. – Und Nächte in denen der Bunker bebte. – Enjoy The Silence.
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