Déja vu

„Morgens wecken uns diverse Hähne und schnatternde Enten. – Natur kann so grausam sein.

Wie jeden Tag geht es für Matratzen und Bettzeug an die frische Luft. Der Bulli sieht dann immer ein wenig komisch aus.

Obwohl ich (Marc) noch nie in meinem Leben Tetris gespielt habe, kann ich mir inzwischen gut vorstellen wie das Spiel aufgebaut ist.“

Auch heute, knapp zwei Jahre nachdem ich die o.g. Zeilen geschrieben habe, werden wir von Enten geweckt. Auch heute haben wir unser Bettzeug zum Lüften rausgehängt. Nur das Tetris spielen hat deutlich nachgelassen. Ich stoße mir auch deutlich weniger den Kopf.

Damals habe ich geschrieben „So langsam entwickeln wir die ersten Routinen.“ Heute kann ich darüber nur schmunzeln. Denn es hat lange, sehr lange gedauert, bis sich alles eingespielt hat. Vieles wurde ausgetauscht, doch wir sind immer noch gemeinsam an Bord.

Zeit für unsere kleine Déjà-vu-Tour. Denn wir stehen heute und in den nächsten Tagen mal wieder auf Campingplätzen. Genauso wie wir es am Anfang unserer Tor gemacht haben. Heute stehen wir auf dem Camping Aux Cygnes d’Opale, ein kleiner Platz im Herzen des Bresle-Tals, bzw. an besagtem Ententeich.

Kennt ihr solche Orte, an die es Euch einfach zurückzieht? Hätten wir nicht eine feste und spannende Verabredung in der Nähe von San Sebastian, könnten wir uns gut vorstellen noch einmal die Bretagne zu erkunden.

Klagen die Häusgens schon wieder? Nein, es gibt nichts zu murren! Es hörte sich ja in den letzten Tagen so an, als ob wir uns ständig über Stress beklagen. Dabei war dieser hausgemacht. Wer eine längere Tour mit dem Bulli macht weiß, da gibt es immer was zu perfektionieren. Freude, Bekannte sehen, Roomtour abdrehen wollten wir auch.

Doch jetzt sind wir endlich wieder auf der Straße. Das ist einfach ein anderes Gefühl.

Wir haben uns auf der Fahrt gen Süden extra drei Sehnsuchtsorte auf die Agenda der nächsten Tage gelegt. Drei Orte an die wir auf jeden Fall noch einmal mit BUTCH zurück wollten. Lasst Euch überraschen.

Was habt ihr für Sehnsuchtsorte?

VW California in der Normandie
VW T6.1 SpaceCamper in der Normandie
VW T6.1 SpaceCamper in der Normandie

Vom Fluss zum Meer – Tocqueville-sur-Eu

Sehnsuchtsort No. One. – „Unsere heutige Route führt uns zuerst entlang der Bresle, sowie diverser kleiner Seen bei Mers-les-Bains ans Meer zurück. Ab dann fahren wir parallel zur Steilküste: Le Tréport, Criel-sur-Mer, Tocqueville-sur-Eu, Hier verlassen wir die Straße und fahren über einen unbefestigten Weg direkt an die Steilküste, welche sich hier in schwindelerregender Höhe über dem steinigen Strand erhebt.“

Diese Zeilen habe ich vor fast zwei Jahren geschrieben in diesem Blogbeitrag. Genau an diesen Ort auf der Steilküste wollte ich zurück. Der Ausblick ist einfach gigantisch. Diesmal habe ich die Drohne dabei. Mal sehen was dabei raus kommt.

Kennt Ihr Asterix und die Normannen? Wie die Nordmänner auf der Steilküste sitzen? Das ist doch hier, oder? Einfach ein gewaltiges Gefühl über den Abgrund zu schauen. Die Normannen mögen nicht wissen, was Angst ist. Bin nicht sicher, ob es Angst ist, was ich verspüre. Nennen wir es einen Mordsrespekt.

Wovor habt Ihr Respekt?

Normandie: Alabasterküste | La Côte d'Albâtre | Steilküste Tocqueville-sur-Eu | Das Ende der Welt?
Zitadelle von Blaye | Citadelle de Blaye | Fort Médoc | Festungsanlage an der Gironde

Citadelle de Blaye

Sehnsuchtsort No. 2 – „Planen wir unsere Route, oder ist unser Weg zufällig? – Wir glauben, uns fällt zu, was fällig ist!

In Bezug auf unseren heutigen Platz, war es der Tipp eines Surfers. Seine Beschreibung war eindeutig untertrieben. – Ich hatte auf jeden Fall ein andres Bild vor Augen. – Wer die Gironde oder die Zitadelle kennt, weiß wovon ich rede. Bereits die Auffahrt über eine alte Festungsbrücke ist beeindruckend. Doch der Blick von unserem Stellplatz direkt am höchsten Punkt der Zitadelle, auf die Gironde ist mehr als das. Ein etwa 3km breiter Strom fließt zu unseren Füßen. – Wir sitzen erst einmal auf einem alten Steinbänkchen, direkt vor unserem Bus, genießen die Aussicht“

Doch heute war es kein Zufall, dass wir hier sind. Die Zitadelle von Blaye hat uns bei unserem Besuch vor knapp zwei Jahren einfach abgeholt. So geben wir den Tipp des Surfers hiermit weiter. Und on top findet heute hier ein Oldtimer-Treffen der ‚La Retromobile Gabaye’ statt.

Mehr Informationen findet Ihr in unserem Blogbeitrag von unserem 1. Besuch.

Tipp des Tages: Testet den Burger im englischen Doppeldecker Bus an der Fähre. Darin befindet sich das Restaurant “Le Bus du Carrelet”. Dort gibt es auch sehr leckeres IPA-Bier frisch gezapft. Mit €8,- ist das Halbe zwar kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert.

Was sind Eure Lieblingstipps an Reisende?

Zitadelle von Blaye
Kanone der Zitadelle von Blaye
Toreinfahrt der Zitadelle von Blaye

Médoc – Vom Winde verweht – Dune du Pilat

Sehnsuchtsort/e No. 3. – „Wir machen uns nun auf den Weg zu unserem Tagesziel, der Dune du Pilat. Unsere Route führt uns über Médoc, Sainte-Hélène, le Temple, Marcheprime, Le Teich durch das Weinanbaugebiet Médoc. Viel Gegend hier, doch nicht nur das Grün der Rebstöcke säumt die Straße…“

Von einem Sehnsuchtsort zu sprechen würde der heutigen Tour nicht gerecht werden. Falls ihr mal in der Gegend seid, kann ich diese Route nur empfehlen.

Doch das Ober-Highlight ist und bleibt die Dune du Pilat. Die Wanderdüne ist einfach gigantisch, atemberaubend und fast unbeschreiblich schön. Ein paar genauere Details findet ihr in unseren Blogbeiträgen von Fort Médoc und der Dune du Pilat.

Heute Nacht ist ein schwerer Sturm über uns hinweg gezogen. Alles trieft vor Nässe. Wieder stehen wir direkt am Fuße der Düne. Die Sandwand vor uns wirkt noch steiler, als vor zwei Jahren. Während Torgit sich noch einmal umdreht, ersteige ich die Düne, kurz vor Sonnenaufgang. Die Krabbelei gestaltet sich mühsam. Doch oben angekommen werde ich belohnt. Während die Düne tagsüber, bei gutem Wetter überlaufen wird, habe ich sie heute Morgen ganz für mich allein. 

Der größte Sandkasten Europas, bis zu 110 Meter hoch. 500 Meter breit, und ca. 2,7 Kilometer lang. Ca. 60 Millionen Kubikmeter Sand. Einfach magisch!

Die Wanderdüne liegt an der Meeresöffnung des Bassin d’Arcachon. Südlich des Städtchens Arcachon und des Vorortes Pyla sur Mer, gegenüber von Cap Ferret. 44°35’05.8″N 1°12’31.7″W

Wann hattet ihr das letzte Mal Sand in den Schuhen?

Dune de Pilat
Dune de Pilat
Dune de Pilat
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