Wie alles begann…

SpaceCamper hat uns Anfang 2021 gefragt, ob wir Lust hätten unser Fahrzeug auf der Abenteuer & Allrad zu zeigen. Das ist DIE Offroad Messe überhaupt. Ich glaube sogar eine der größten Offroad Messen weltweit. Die Messe in Bad Kissingen hat Kultcharakter. Jahr für Jahr sind hier diverse Aussteller von Serien Allradfahrzeugen, Overlandern, Fernreisemobilen, Quads, All Terrain Vehicles (ATV), bis hin zu Offroad & Reisetechnik Tunern zu finden. Selbst Amphibienfahrzeuge sind vertreten. Die Messe ist aber vor allem auch für seine Camp Area bekannt. Denn hier treffen sich die Fans der Offroad-Szene. Doch wer war noch nie hier? Marc & ich. Und wir mussten offen gestanden erst einmal nachsehen, wo Bad Kissingen ist. Dieses Event, das sonst immer im Sommer stattfindet, musste aufgrund Corona auf den 21.-24. Oktober 2021 verschoben werden. Ende Oktober ist zwar nicht so ganz unsere Deutschland-Zeit. Wir besuchen gerne im Sommer Familie und Freunde. Aber danach sind wir eigentlich schon wieder auf den Weg in den warmen Süden zum Überwintern. Aber wir lieben es neue Dinge kennenzulernen und auszuprobieren. Daher sagen wir spontan zu. Und hatten beide keine Ahnung worauf wir uns eigentlich einlassen.

Im Vorfeld dürfen wir 2×2 Karten für die Abenteuer & Allrad verlosen. Es ist mega schön zu sehen wie die Gewinner sich freuen. Und wir freuen uns darauf die Gewinner kennenzulernen.

Mit SpaceCamper auf einer Messe

Markus, der Vertriebsleiter von SpaceCamper, ruft irgendwann an und fragt, ob wir Tickets haben möchten für Ferropolis und das Busfestival Göppingen. Wir waren noch nie auf einem Busfestival. Offengestanden sogar noch nie überhaupt auf einem Festival. Sind wir dafür nicht schon zu alt? Passt das in unseren Terminkalender? Ja, auch wenn man wild und frei im Bulli lebt, hat man Termine. Wir überlegen erst eine Weile. Und sagen dann doch zu. Unser Firmensitz in Berlin ist gar nicht so weit weg von Ferropolis. Das bietet sich also an.

Viele denken jetzt wieder: Wenn sie nur einen Euro bekommen, wenn sie SpaceCamper erwähnen … Da muss ich Euch leider enttäuschen. Wir bekommen keinen Cent dafür. Die SpaceCamper-Kunden sind eine große Familie und freuen sich für SpaceCamper auf Messen zu gehen. In Göppingen standen wohl mehr als 20 SpaceCamper auf dem Ausstellungsgelände. SpaceCamper bedankt sich mal mit einer Tasche, oder eine Reparatur ist mal günstiger. Aber Gelder werden keine gezahlt.

Unsere Anreise zur Abenteuer Allrad

Wir reisen Mittwoch Nachmittag an. Marc frotzelt, dass früher die Polizei rund um den Tuningmessen die Besucherautos kontrolliert hat. Und dort natürlich das ein oder andere Fahrzeug gefunden hat, das vielleicht nicht ganz konform war. Auf den letzten Metern zur Abenteuer & Allrad passiert es dann wirklich: Die deutsche Polizei hält uns an. Das 1. Mal überhaupt seit wir unseren Butch haben. Was viele nicht glauben können. Aber wir hatten wirklich noch nie Probleme mit der Polizei. Es gab zwar auf unseren Touren, außerhalb Deutschlands, diverse Kontrollen. Aber immer nett, freundlich und zuvorkommend. Aber irgendwann ist wohl immer das 1. Mal, auch hier in Deutschland.  Wir werden freundlich gefragt, ob wir Aussteller sind. „Dann folgen sie uns und den anderen 2 Aussteller Fahrzeugen bitte. Diese Straße hier führt nicht zum Ausstellungsgelände“. Unser Navi hat uns ein wenig in die Irre geführt. Und nicht nur uns. Ich glaube die Polizei hat an diesem Tag viel zu tun. 10 Minuten später stehen wir auf einem kleinen Waldweg in einer langen Schlange. Wir rollen im Stopp & Go Schneckentempo auf den Eingang zu. Daniel von SpaceCamper kommt uns schon zu Fuß entgegen mit unseren Aussteller Bändchen. Super toller Service. Vielen Dank, Daniel!

Herzlich Willkommen

Und dann freue ich mich riesig: Auf einer großen Leinwand neben dem Eingang läuft ein Video. Und dort ist gerade das Cover des CamperVans Magazins zu sehen, wo wir auf dem Cover sind. Das nenne ich ein Herzliches Willkommen.

Am Check-in geht es dann ganz schnell. Wir zeigen unsere Impfpässe und bekommen das passende Bändchen und einen Gutschein für einen Glühwein. Wir werden per Quad zum VW Zelt geleitet. Dieses Zelt ist mega groß. Viel größer als ich mir das vorgestellt habe. Dort stehen schon viele Fahrzeuge im hinteren Bereich. Uns wird jetzt erst klar, dass wir auf dem SpaceCamper-Stand direkt im Eingang des Zeltes stehen. Quasi Poleposition. Womit haben wir das verdient?

Der Boden ist mit Holzpellets ausgelegt. Super. Ich hatte schon befürchtet wir stehen im Matsch. Denn natürlich fängt es gerade pünktlich an zu regnen. 

TerraCamper

Neben uns steht wieder TerraCamper. Besonders mit Danika haben wir uns schon in Göppingen angefreundet. TerraCamper versteht sich als Bus-Manufaktur für Reise und Expedition. Wir haben selber lange über einen TerraCamper nachgedacht. Ein Foto eines TerraCampers hing früher sogar auf unserem Vision Board. Basis für jeden TerraCamper ist der Volkswagen Transporter. Besonders gut hat uns an TerraCamper das Xtreme Open-Sky Aufstelldach gefallen. Hört sich extrem an? Ist es auch, das Dach wird aus Aluminium gefertigt und ist mit einer zusätzlichen Dachluke mit Cabrio-Funktion ausgestattet. Vorteil: Extrem stabil, durch eine erhöhte Dachschale wird Raum für Bettzeug und eine 8 cm Kaltschaummatratze geschaffen. Nachteil, es ist halt höher als das alternative, flache Dach. Das Möbelsystem aus Aluminiumprofilen und Verbundplatten ist extrem robust. Doch genau die Aluminiumprofile waren es, warum wir uns am Ende gegen TerraCamper entschieden haben. Uns war das Material einfach zu kalt. Wer es jedoch sachlich mag, ist bei TerraCamper sicher gut aufgehoben.

Terranger

Direkt dahinter stehen die Terranger Fahrzeuge. Über Terranger haben wir ja bereits mehrfach berichtet. Terranger versteht sich als Spezialist für Offroad- und Reisetechnik. Hierzu gehören die Umrüstung auf größere Offroad-Bereifung, den Einbau einer Fahrzeug-Höherlegung oder eines Luftfahrwerks, die Erhöhung der Wattiefe,  Anbauteile wie Ersatzradhalter auf der Heckklappe, Unterfahrschutze, verstärkte Abschleppösen uvm. Alle diese Produkte sind speziell entwickelt für die Verwendung im Volkswagen Transporter T5 – T6.1  bzw. dem Mercedes-Benz Vito und der V-Klasse. Man muss also keinen Bulli fahren, um hier bedient zu werden, sogar mit Stern ist man willkommen. 😉 

Von unserem Platz schauen wir direkt auf den Terranger-Monitor. Dort laufen unsere Pyrenäen Videos. Auch vor unserem Butch wird ein Monitor aufgebaut. Dort wird unser Film laufen, den wir für Göppingen gemacht haben. Ich habe Tränen in den Augen. So sehr freue ich mich. Und ich bin ein kleines bisschen stolz. 

Seikel

Wer sich mit dem Thema Offroad, in Verbindung mit VW beschäftigt, dem ist dieser Name sicher ein Begriff. Über lange Jahre war Seikel die Institution in diesem Bereich. Als Highlight des Unternehmens gilt sicher der SEIKEL VW T5 Extreme. Seikel verpasste dem Fahrzeug u.a. Portalachsen, somit ein absoluter Hardcore-OffRoader.  Er erreichte mit diesem Buliden eine Steigfähigkeit von 100 % (Das entspricht 45°). Leider wird es diese Version wohl nie mehr geben. Wer also einen besitzt, kann sich glücklich schätzen. 

Doch auf der Abenteuer Allrad stellt Seikel erstmals seinen nächsten Coup vor. Dieser befindet sich zwar noch in der Testphase, doch macht er einen sehr guten Eindruck. Hierbei handelt es sich um das Seikel ProAir, das erste Offroad Luftfahrwerk aus dem Hause Seikel. Die Beschreibung auf der Homepage hört sich noch relativ unspektakulär an. Doch die Kombination mit Dämpfern von Bilstein erzeugt Spannung. 

QUQUQ

Habt ihr auch Kukuk gehört oder gelesen? Bei QUQUQ handelt es sich um den Produzenten einer Mini-Wohnmobil Box. Dieser verspricht in 1 Minute den Umbau vom Kombi zum Camper. Schnell kommen wir mit Ulrich Vielmetter, der hier mit einem VW Caddy den Bereich Micro Camper abdeckt, ins Gespräch. Wer glaubt wir sind minimalistisch unterwegs, der sollte sich mal einen Caddy Camper ansehen. Dennoch ist alles Notwendige an Bord. 

Davon konnten wir uns bereits in der Vergangenheit überzeugen. Die Micro Camper sind voll im Trend. Und das nicht nur bei Singles. Wir selbst haben schon eine Kleinfamilie mit einem solchen Gefährt on Tour getroffen. Und diese wirkten alles, aber nicht unglücklich. Wir finden das Konzept ist ein coole Idee. Insbesondere für Städter, passt der Caddy doch in jede und nicht nur in ausgewählte Garagen.

Mehr Information zu QUQUQ findest Du hier.

Der neue T7 Multivan

In der hintersten Ecke versteckt, steht der neue Volkswagen T7 Multivan. Neben einem T6.1 California, so dass man den direkten Vergleich hat. Dazu muss ich wohl nur so viel sagen: Jedes Facelift scheint zu polarisieren. Doch auf kein Bild, das wir jemals auf Instagram oder Facebook gepostet haben, erhielten wir so viel grüne Smlieys. 

Mittwoch – Der Aufbautag der Abenteuer Allrad

Wir richten uns erst einmal gemütlich ein. Dann gehen wir eine kleine Runde über das Gelände. Das ist ganz schön groß hier. Überall ist geschäftiges Gewusel. Fahrzeuge kommen an und werden platziert. Pavillons werden errichtet und Werbebanner und Beachflags aufgebaut. Es ist kalt, windig und nieselt immer mal wieder. Wir kochen erst mal eine heiße Suppe. Genau das Passende für dieses Wetter. Gegen Abend kommt eine Durchsage mit einer Sturmwarnung. Wir Aussteller sollen alles gut befestigen. Danke, liebes Orga-Team. Ihr habt gut für uns gesorgt.

Der Sturm

In der Nacht nimmt der Sturm noch mehr zu, es gibt eine Orkanwarnung. Immer wieder zerren Windböen an unserem großen Zelt. Die Metallbalken ächzen bedrohlich. Ob das Konstrukt halten wird? Was mache ich, wenn das Zelt einstürzt? In welche Richtung mögen die Metallbalken fallen? In welche Richtung springe ich?

Auch unser Butch wackelt die ganze Nacht über. Wir schlafen nicht wirklich viel. Perfekt vor einem anstrengenden Messetag.

Donnerstag – Die Abenteuer Allrad bleibt geschlossen

Wir lassen es ruhig angehen. Die Messe startet um 10 Uhr, unser Wecker geht schon um 7.45 Uhr. So können wir gemütlich in den Tag starten und wie gewohnt den ersten Kaffee in Ruhe im Bett trinken. Ich drücke Marc die Kaffeemühle in die Hand und gehe duschen. Das Sanitärgebäude ist nicht weit. Auf dem Weg zu den Sanitären fällt mir auf, dass niemand außer mir mit Surfponcho und Flipflops unterwegs ist. Ist mir das jetzt peinlich? Ach, wir sind doch die ausgestiegenen Blogger. Dann bediene ich mal das Klischee. Ich laufe immer im Surfponcho rum. Warum soll ich das hier und jetzt ändern? Für wen? Wir sind authentisch. Wie sagt Marc: “Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!”

Während wir noch unseren Kaffee trinken, kommt um 9 Uhr die Durchsage, dass die Messe auf polizeiliche Anweisung hin nicht öffnen darf. Der Orkan ist zu gefährlich. Wir schwanken zwischen Enttäuschung und dem Wissen, dass es die richtige Entscheidung ist. Werbebanner flattern im Wind. Nein, eigentlich ist das kein lustiges Flattern mehr, sie schlagen gefährlich im Sturm. Immer wieder sammeln Ordner die herumfliegenden Pavillons ein.  Der Zeltaufsteller ist vor Ort und überprüft alles. Wir fühlen uns in guten Händen und sicher. Trotz des heftigen Metallächzens über uns.

Auf einmal sehe ich Marc mit einem etwas sonderbaren Mann mit Kamera sprechen. Und höre englisch. Oh oh. Der arme Marc. Unser Englisch ist leider sehr eingerostet. Später drückt Marc mir eine völlig zerknitterte Visitenkarte in die Hand. Na, die sieht ja vertrauenserweckend aus.

Wir gehen mal eine Runde über den Platz, die Beine vertreten. Und machen das ein oder andere Video. Diese Videos haben wir als story auf Instagram hochgeladen, und Euch dann als Highlight gespeichert.

Wir finden es etwas schade, dass man nur schauen, aber nicht kaufen konnte. Wir hätten gerne noch ein paar Bags mitgenommen, die sind nämlich wirklich gut. Mehr zu den deltabags findest Du hier.

delta4x4

Im Eingang zum delta4x4 Zelt sehen wir ein bekanntes Fahrzeug: Den Camptiger von @outsidehoweverinside aka Daniel von delta4x4. Es ist der Wahnsinn was er aus seinem Fiat Ducato gemacht hat. Mittlerweile hat er auch noch Sandbleche und eine Dachterrasse. Während wir mit Daniel quatschen rollt gerade der Porsche 911 4S Safari auf den roten Teppich. Ein geiles Gerät, mit Bilstein Höherlegung und Unterumbach Package.

Ineos Grenadier

Was passiert, wenn man einem Milliardär sein Spielzeug wegnimmt? Er erfindet es neu! Eigentlich war der Ineos Grenadier nur als Versuch gedacht die Offroad-Legende Land Rover Defender wieder zu beleben, als Land Rover die Produktion des Defenders im Sommer 2016 einstellte. Doch Land Rover wollte die Namensrechte des Defenders nicht abtreten.

Von so was lässt sich der britische Milliardär Jim Ratcliffe jedoch nicht abhalten. Wenn man als reichster Mann Großbritanniens gilt, kann man sich schon mal die ein oder andere Schrulligkeit leisten. Warum nicht einfach ein neues Auto bauen? Das Rezept für einen waschechten Geländewagen ist für ihn klar: Leiterrahmen, Starrachsen und 4×4 Permanent-Antrieb.

Was daraus geworden ist, ähnelt nur noch auf den ersten Blick einem Defender. Das Ganze kombiniert mit den richtigen Partnern, BMW als Motorzulieferer und Magna Steyr als Entwicklungspartner. Der Spagat zwischen Tradition und Moderne scheint zumindest gelungen.

UAZ Buhanka @offroad_erwin

Und dann können wir es kaum glauben. Da steht ein wunderschöner grüner UAZ Buhanka namens @offroad_erwin vor uns. In den Westalpen kam uns schon mal einer entgegen. Und jetzt haben wir endlich Gelegenheit ihn uns näher anzusehen. Luxus und moderne Technik sucht man vergeblich, und er ist wohl der bisher kleinste aller Offroadcamper, den wir live gesehen haben. Habt ihr mal in einem Buhanka gesessen? Das muss man einfach mal erlebt haben. Kuscheln ist da völlig unmöglich.  Das Beste ist die Standheizung. Die steht einfach oben drauf. 

Der Donnerstag Abend

Langsam lässt der Wind am Nachmittag etwas nach. Unsere Küche bleibt heute kalt. Der Veranstalter lädt alle Aussteller ins CateringZelt ein. Da ich kein Fleisch esse, bleibt nur eine Pommes. Aber die ist lecker.

Erst jetzt erfahren wir, dass der Orkan an einigen Zelten die Splinte und Streben aus der Bodenverankerung gezogen hat. Das war knapp.

Freitag – Die Abenteuer Allrad öffnet endlich Ihre Tore

Die Nacht wird ruhig. Wir schlafen gut. Der Wecker geht um 7.30 Uhr. Die Temperaturen sind über Nacht gefallen, es ist kalt. Um uns herum ist alles gefroren. Der Weg vom VW Zelt zu den Sanitären ist nicht weit, das geht trotz der Kälte in Surfer Poncho und FlipFlops. Es gibt jeweils 3 Duschen für Männer und Frauen. Die Schlange bei den Männern ist schon recht lang. Ich habe Glück, eine Dusche bei den Mädels ist frei. Warm ist zwar anders, aber egal. Schnell zurück in den warmen Butch. Wir trinken in Ruhe unseren Kaffee im Bett, bevor wir Butch für die Messe aufräumen. Wie mag sich das anfühlen, wenn gleich fremde Menschen in unser Wohnzimmer möchten? Mir ist ein bisschen mulmig zu Mute. Worauf haben wir uns da eingelassen? Muss ich Dinge wegräumen, damit sie nicht gestohlen werden?

Die ersten Besucher lassen auf sich warten. Mir wird schnell klar, dass ich nicht genug anhabe. Es ist noch kälter als gedacht. Also schnell noch mal rein und noch eine Jogginghose drunter ziehen. Achselshirt, TShirt, Hoody, Weste und Daunenmantel. Mütze und Schal. Mehr habe ich nicht. Das muss reichen.

Wir verbringen den Tag im Gespräch mit netten Menschen. Ein paar Mal hören wir: „Ich habe Euren Bulli schon einmal auf Youtube gesehen“ oder „Ich folge Euch auf Instagram“. Kann sich eigentlich irgendjemand vorstellen wie sehr wir uns darüber freuen? Das kleine Mädchen vom Dorf und der Junge aus dem Bergischen Land erobern die große weite Welt.

Auch Holger vom Team Simba besucht uns. Ihn kennen wir von der Terranger Transpirinaica Tour. Er ist Donnerstag morgen angereist und stand vor verschlossenen Toren. Er hat sich dann ein Hotelzimmer genommen, denn leider ist sein Bulli gerade ausgeräumt und nicht zum Übernachten geeignet. Dumm gelaufen. Vor dem Monitor mit unseren Transpirenaica Videos kommt schnell Wehmut auf. Wir würden alle 3 am Liebsten sofort wieder losfahren.

Erst abends erfahren wir, dass es Probleme gab mit den Shuttle Bussen zum Ausstellungsgelände. Die Besucher haben wohl teilweise 2 Stunden gewartet. Es soll sogar Schlägereien gegeben haben. Es erreichen uns Nachrichten mit Videos von seeeehr langen Schlangen.

Während der ganzen Messe sehen wir auf 5 Bildschirmen immer wieder Videos oder Fotos von unserem Butch. Und ich kann es kaum fassen. Wer hätte das gedacht, als wir im Juni 2020 unseren Butch bekommen haben? Nicht einmal im Ansatz hätte ich damit gerechnet.

Samstag – Der 2. Tag der Abenteuer Allrad

Samstag ist ähnlich wie Freitag. Nette Gespräche mit interessanten Menschen. Viele kennen unseren Butch und stellen gezielt Fragen.

Marc spricht schon wieder in eine Kamera. Saarland TV. Ich bin sehr froh, dass Marc immer diesen Part übernimmt. Denn das ist so gar nicht mein Ding. Stottern und in eine Kamera sprechen passen einfach nicht zusammen. Und dann passiert es: Ich passe eine Sekunde nicht auf, und schon spricht mich der Kameramann an. Tja, was soll ich machen? Also quatsch ich einfach mal drauf los. Unsere Erfahrungen haben bis jetzt gezeigt, dass von vielen, vielen Filmstunden nach dem Schnitt nur wenig übrig bleibt. Ich habe also Hoffnung, dass ich rausgeschnitten werde.

Erst 2 Tage später wird uns klar, wer uns da gefilmt hat: Sven Herzog von German Television. Eigentlich wollte er nur einen schnellen 20 Minüter über uns drehen. Und ist dann weit über eine Stunde bei uns hängengeblieben. Und das Video auf YouTube ist wirklich über eine Stunde lang. Da wurde nichts, aber auch gar nichts rausgeschnitten. Nicht als die Kameralampe versagte, nicht als unsere Dusche unkontrolliert Wasser um sich spritzt. Und leider auch mein Stottern nicht. Aber wie sagt das Kölsch: Et es wie et is. Und alles ist für irgendetwas gut. Vielleicht fällt ja DER Eine Logopäde vom Himmel, der zaubern kann.

Das Video von Sven findest Du hier.

Freunde treffen

Plötzlich stehen Lars von @domlontour und Mathias mit Marla vor uns. Wir waren mit Ihnen in den Westalpen unterwegs und freuen uns riesig sie wiederzusehen. Leider ist es gerade sehr voll bei uns, und wir haben keine Zeit. Aber so soll das nicht sein. Natürlich präsentieren wir gerne unser Fahrzeug und antworten auf alle Fragen. Aber wir wollen auch Zeit für unsere Freunde haben. In diesem Zusammenhang fällt mir auf, dass wir noch gar nichts gegessen haben. Wir kamen noch nicht dazu. Also verabreden wir uns für 15 Uhr mit unseren Freunden und essen erst mal ein Brötchen.

Zur verabredeten Zeit schließen wir kurzerhand unser Fahrzeug und gehen eine schöne, kleine Runde. Später sehe ich Fotos im Netz ‚War leider keiner da’. Das tut mir sehr leid. Vielleicht hängen wir das nächste Mal ein Schild ans Auto: ‚Sind in 20 Minuten wieder da’. Und während ich das schreibe frage ich mich, ob ich falsch ticke. Muss man heute immer erreichbar sein? Es ist wohl der Luxus unserer Zeit, nicht immer erreichbar zu sein. Aber eine Messe ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt damit anzufangen. Sorry, wir werden uns das nächste Mal besser organisieren.

Türe bitte nicht öffnen

Apropos Schild: Wir haben bei anderen Ausstellern Schilder gesehen ‚Fahrzeug bitte nicht betreten’ oder ‚Türe bitte nicht öffnen’ und Kordeln, die in der offenen Tür hängen. Wir dachten zuerst, dass wir so etwas nicht brauchen. Aber die Abenteuer Allrad hat uns eines besseren belehrt.

Wir hatten die ganze Zeit die Schiebetüre auf der Fahrerseite auf und unsere Küche heraus geschwenkt. Schon wegen der Kälte hatten wir alle anderen Türen zu. Als ich gerade unsere Toilette, die wir in unserer Schiebetüre auf der Beifahrerseite habe, demonstriere, öffnet jemand genau diese Schiebetüre von außen. Dabei wäre fast unsere Toilette abgerissen. Seit dem haben wir auch ein Schild ‚Bitte Türe nicht öffnen’. Aber lacht mich nicht aus: Es hilft nichts. Einige Besucher machen trotzdem diese Türen auf. Wir haben dann unser Fahrzeug so abgeschlossen, dass nur noch bestimmte Türen zu öffnen sind. Manchmal muss man leider Fakten schaffen. 

Crocs Death by Standheizung

Als ich Sonntag Morgen Richtung Dusche gehen will, habe ich Probleme meinen rechten Flipflop anzuziehen. Er wirkt viel kleiner als der Andere und viel enger. Er stand wohl zu dicht an der Standheizung. Der passt so leider nicht mehr. Da muss ein Neuer her. Im nächsten Crocs-Geschäft verweist die Verkäuferin am Montag lapidar auf einen Info-Aufsteller, dass man Crocs nicht in die Sonne stellen soll. Aha. Wieder etwas gelernt:

Stelle niemals nie Deine Crocs oder andere Dinge, die Schaden nehmen könnten, in die Nähe Deiner Standheizung. Übrigens hatte Marc unvorsichtigerweise eine Woche später seine neuen Uggs wohl zu nahe an der Standheizung stehen, so dass sich die Sohle bzw der Kleber der Sohle gelöst hat. Dass Kleben beim Fach-Schuster unseres Vertrauens hat uns €20,- gekostet. Quasi ein Schnapp. 

Sonntag – Familientag

Nach dem uns der Freitag und Samstag viel Spaß gemacht hat, ist das Publikum am Sonntag ein völlig anderes. Heute gibt es weniger Fachpublikum, sondern heute macht die Familie einen Ausflug auf die Abenteuer Allrad. Das ist ja auch bei strahlend blauem Himmel und Sonne sehr schön. Uns ist es fast ein bisschen zu viel und zu trubelig. Die Menschen, die wir ansprechen, möchten nur schauen und nicht reden. Ok. Und Ihr Kinder spielen lassen. Gerne. Nehmt Ihr bitte Eure schlammigen Gummistiefel aus meinem Bett?

Schon ab 16 Uhr packen die ersten Aussteller ein und bauen ihre Stände ab. Ab 17 Uhr bilden sich lange Fahrzeugschlangen Richtung Ausfahrt. Aber bevor nicht der letzte Besucher das Gelände verlassen und im Shuttlebus sitzt, darf kein Fahrzeug das Gelände verlassen.

Es ist schön am Kaffee & Kuchen-Stand zu stehen und die Parade der Fahrzeuge, die Richtung Ausfahrt rollt, zu sehen. Dort ist jetzt richtig Spaß und gute Laune.

Wir lassen den Abend mit guten Gesprächen mit anderen Ausstellern ausklingen und bleiben noch bis Montag.

Dann geht es für uns via Berlin nach Köln.

Fazit zur Abenteuer Allrad 2021

Im Nachgang lesen wir zerreissende Kritiken über diese unsere 1. Abenteuer Allrad. Dazu muss man erst einmal klar sagen, dass der Veranstalter nichts für das Wetter kann. Und wenn er nicht öffnen darf, frage ich mich für wen es schlimmer ist: Für den Veranstalter oder die Besucher. Ja, es gab Probleme beim Shuttle. Da kann man nur hoffen, dass man aus Fehlern lernt. Beim Aussteller Abend gab es ein klares Statement, dass es keine Abenteuer & Allrad im Oktober mehr geben wird. So weit, so gut. Es gab Kritik, dass es keine Neuerungen gab. Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben einiges Neues gesehen, wie z.B. den Grenadier. Aber vielleicht sind wir auch nicht der Maßstab. Wie hat Euch die Abenteuer & Allrad gefallen? Lasst uns gerne Eure Meinung in den Kommentaren da. Wir würden uns freuen!