Heute am 21. Februar dürften an etlichen nordfriesischen Stränden Feuer brennen. Das sogenannte Biikebrennen bedeutet auf friesisch   „Feuerzeichen“ und ist einer der ältesten nordfriesischen Bräuche. – Ziel ist es den Winter aus zu treiben. Wir kennen diese Sitte aus Sylt. Ein knisterndes Feuer am Beach ist direkt doppelt schön.  Wenn es im Anschluss noch zünftig zu Essen geht, z.B. Grünkohl mit Kassler, wird auch dem Letzten warm. – Wir senden ein paar Grüße vom Meer an die See. – Doch wie ist es eigentlich mit unserem Winter? – Der scheint schon vertrieben. Als wir aufwachen, ist die Sonne bereits aufgegangen. Es ist zwar noch ein wenig kühl, doch von Winter keine Spur mehr. Es sollen ca. 18 Grad werden. Also erst einmal unter die Außendusche. Danach sind wir sofort richtig wach. Draußen zu Duschen ist dann doch ein anderes Ding. Das Wasser dürfte etwa zehn Grad haben. 

Da wir hier gutes Netz haben bringe ich mich mal auf den Stand, dabei schau ich mal nach unseren Facebook Gruppen. Da gibt es ja ein paar spannende Sachen, z.B. das Thema Bulli. Natürlich liest man dann auch mal ein paar Kommentare. Plötzlich habe ich das Gefühl es muss auch mal ein eigener Post her, den ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Moin zusammen, hab da mal ein paar Fragen: Ist das inzwischen normal? Sind wir Deutschen so? Irre ich mich oder neigen wir manchmal dazu, etwas zum Nölen zu suchen, statt Dinge nur realistisch, von mir aus, auch etwas kritisch zu betrachten? – Beispiel: Da kauft sich jemand einen Bulli (ich weiß, nach T3 gab es keinen und nach T4 war alles “verbesserungswürdig” und die großen Maschinen…), wählt auch noch eine Farbe, die dem Auto gut steht, (ich weiß das ist Geschmacksache, doch darüber soll man ja bekanntlich nicht streiten) und dann wird ersthaft darüber diskutiert, dass das Lenkrad nicht aus Leder ist? OK, ich oute mich ja, ich stehe ja auch auf Leder. So Frau im Lederrock riecht einfach so schön nach neuem Auto. – Wenn es dann nicht das Lenkrad ist, wird der zu große Kühlergrill oder was weiß ich moniert. Ersthaft? – Ich freue mich über jeden, der sich einen T5, T6, T6.1, von mir aus auch T4, T3, T2 und sehr, sehr gern einen T1 anschafft. Denn er erwirbt Freiraum, eventuell auch eine Ein- oder Zweiraumwohnung am Meer, in den Bergen, vor dem netten Restaurant, der letzten Party…
Das ist nicht kritisch genug? – Haben wir nicht alle unseren inneren Kritiker mit an Bord? Sollten wir ihn nicht ab und zu an der nächsten Tankstelle stehen lassen? – Ach ja, die kommt ja erst in 680 Kilometern. So ein Shit. – In diesem Sinne Euch allen einen sonnigen Tag, wir leben noch. 

PS: Das Foto durfte ich gestern aus dem Lounge Bereich unserer Zweiraumwohnung am Strand machen. Dank an Hector, unserem VW California.

Warum ich das hier ebenfalls mit rein setze? Weil ich das Gefühl habe, dass dies ein generelles Thema ist. – Bin ich mit der Auffassung allein, dass viel zu viel genölt wird? Wie viele Menschen kennen wir persönlich, denen es heute realistisch schlechter geht als vor zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren. – Und obwohl es den meisten Menschen gut geht, wird immer noch genölt. Warum? Ich begreife es nicht.  

Beach Cleanup – Ocean Cleanup

Während wir hier sitzen kommen ein paar Deutsche vorbei. Schnell ist man beim Thema Strand angelangt. – Man muss hierzu erklären, dass in dieser Region in den letzten Wochen fürchterliche Stürme getobt haben. Flüsse traten über die Ufer, Bäume wurden entwurzelt, Fische auf den Strand geschleudert und es wurde auch viel Müll auf die Strände getrieben. – Das ist natürlich nicht schön. Hinzu kommt Müll der von Anwohner oder Touristen zurück gelassen wird. Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, warum die Spanier zuerst die Städte und erst dann den Strand am Vogelschutzgebiet aufräumen. – “Ich würde auch erst mal vor meiner eigenen Haustür kehren” 😉 – Doch auch hier wird genölt. – Warum? – Wenn jeder Tourist, jeder Camper einwenig mehr Dreck mitnehmen würde, wäre vieles sauberer. Doch es ist einfacher Verantwortung weg zuschieben, als zu übernehmen. – Dabei ist es ganz einfach. Das Resultat ½ Stunde Arbeit sind sechs Säcke voller Plastikmüll, darunter Flaschen, Ölkanister, aber vor allem auch Plastikdeckel. Gerade diese kleinen Teilchen können den Vögeln in diesem “Vogelschutzgebiet” das Leben rauben. Aber auch drei Fischernetze sind dabei. Habe ich mir mit dieser Aktion einen Zacken aus der Krone gebrochen? Eindeutig nein, es hat sogar Spaß gemacht. – Vielleicht kann ich ja noch den ein oder anderen anstiften!?! Leider ist mir dies heute noch nicht gelungen. Doch ich mache weiter.

Nach getaner Arbeit machen wir uns auf Richtung Kloster Santa María de la Valldigna, in Simat de la Valldigna – 39°02’32.7″N 0°18’24.1″W – Das Kloster zu besuchen war ein Tipp von Hanso, den wir gestern kennen gelernt haben. Er riet uns die Strecke über Barx zu nehmen. Die typische Empfehlung eine Bikers. Ein riesiger Umweg, dafür Serpentinen satt und eine tolle Bergkulisse. Doch die Strecke macht nicht nur mit dem Moped Laune, auch wir hatten unseren Spaß. Das ehemalige Zisterzienserkloster hätte einen noch größeren Umweg gerechtfertigt. Bereits oben auf dem Berg kann man es, tief im Tal sehen. Das Umfeld ist durch zur Zeit blühende Mandel- und Orangenbäume geprägt. Die Abtei selbst wirkt vor allem durch die Schlichtheit der Wände, welche in einem starken Kontrast zu den ansonsten pompösen Deckengestaltungen stehen.

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