Heute werde ich mitten in der Nacht wach. – Der Vollmond steht am Himmel und animiert mich auszusteigen. Ich stehe einen Moment draußen und versuche meine Eindrücke zu sammeln. – Der Mond scheint förmlich zu strahlen. Er reflektiert das Licht durch die Äste und Blätter der Bäume zurück auf die kleine Lichtung, auf Hector, das Wasser des Flusses und auf die gegenüberliegende Felskante. – Ich versuche den Moment in einem Foto fest zu halten. Doch wie es so oft ist, solche Eindrücke sind fast nicht oder gar nicht auf einen Chip zu speichern. 

Trotz Vollmond haben wir gut geschlafen. Das Wetter ist heute Morgen leicht wolkig. Obwohl bereits die ersten Sonnenstrahlen auf die Lichtung fallen, strahlt oberhalb des Wassers, zwischen den Bäumen noch der Mond. Heute scheint er sich gar nicht trennen zu wollen. Obwohl bereits die ersten Sonnenstrahlen auf die Lichtung fallen, strahlt er oberhalb des Wassers, zwischen den Bäumen.

Nach drei Tagen mit warmer Dusche, fällt es schwer sich wieder an die kalten Außendusche zu gewöhnen. Da das Wasser des Flusses sehr klar aussieht, habe ich versucht mich vorher im Fluss zu waschen. Doch scheinbar drückt die Flut hinein, das Wasser ist salzig. Keine gute Bedingung zur Selbstreinigung.

Nach dem Kaffee versuchen wir Hector startklar zu machen. Sich auf so kleinem Raum zu bewegen erzeugt  ab und zu zu Reibungen. Daraus kann Wärme entstehen, heute entsteht Spannung. Wenn dann noch die Kälte dazu kommt, knallt es schon mal. Heute Morgen ist es soweit, wir kläffen uns an.

Deshalb beschließen wir erst einmal den schattigen Wald zu verlassen und uns ein paar Meter weiter, unterhalb des Leuchtturms ein Plätzchen zu suchen, um zu hören wie wir weitermachen. In der wärmenden Sonne, ist es einfacher Dinge zu klären. Meistens ist es auch so, dass wir mit etwas Abstand betrachtet, gar nicht wissen worüber wir streiten. Deshalb beschließen wir es sein zu lassen.

Statt dessen machen wir uns auf den Weg, um in Conil nochmals den deutschen Bäcker aufzusuchen. Denn heute ist Schwarzbrot Tag. – Nichts ist schlimmer als unerfüllte Erwartungen. – Wisst ihr was ich meine? Sorry, aber dieses Gebäck hat mit Schwarzbrot so gar nichts gemein. Natürlich kann man ein Schwarzbrot etwas lockerer backen. Doch entweder bekommt man hier nicht die richtigen Inhaltsstoffe oder ein klassisches Schwarzbrot ist unverkäuflich. Doch das was man hier als Schwarzbrot offeriert, hat die Konsistenz eines Körnerbrötchens innen. – Einfach nicht mein Tag? Nein, das will ich nicht so stehen lassen. Doch Schwarzbrot vermisse ich inzwischen sehr. 

Wir machen uns auf den Weg in Richtung Cadiz. – Unterwegs wollen wir in Novo Sancti Petri halten. Meine Schwester hat uns den kilometerlangen Sandstrand ans Herz gelegt. Auch Torgit kennt diesen Ort, hat sie hier mit Mitte Zwanzig ab und zu Urlaub gemacht mit ihrer Familie. Wir erkunden ein wenig den Strand. Und obwohl ich diese Touristenburgen nicht mag, muss ich eingestehen, der Strand ist wirklich ein Knaller. So schlendern wir ein wenig entlang und genießen Strand und Meer. Doch der Blick auf die Uhr ermahnt uns weiter zu fahren.

Unterwegs gilt es mal wieder unsere Vorräte aufzufüllen. Man mag es gar nicht glauben, doch jedes Mal ist es eine Herausforderung. Wo ist der nächste Supermarkt, gibt es dort bekannte Vorräte, wenn ja wo findet man die im Laden und so weiter. – Man muss auch nicht glauben Lidl wäre Lidl, Aldi wäre Aldi und Mercadona wäre Mercadona. – Hat man sich gerade an eine Butter, eine Milch und so weiter gewöhnt, gilt es Neues zu erkunden, da das altbewährte nicht vorhanden. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die eine Komfortzone ausmachen. – Wir halten an zwei verschiedenen Supermärkten um die gewünschten Speisen zusammen zu tragen, um dann am Ende festzustellen, wir haben das wichtigste, das Wasser vergessen. So halten wir dann auch noch ein Supermarkt Nummer drei. Wenn man keine Arbeit hat, macht man sich halt welche. (Anm. von Torgit: Schatz, dass Lidl nicht Lidl und Aldi nicht Aldi ist, könnte daran liegen, dass wir das Land gewechselt haben 😉   

Wir fahren weiter Richtung Cadiz. Kurz vor Cadiz soll es ein Parkplatz geben, auf dem man übernachten kann und einen Blick über die Bucht und auf einen Sonnenuntergang hat. Als wir diesen gefunden haben, sind wir ganz happy. Wir sind gespannt was die Nacht bringt. Doch jetzt wird erst einmal gekocht.  Heute Abend gibt es Suppe. Und ich fülle erst mal die Box mit unseren Nüssen 🥜 auf. Ja wir sind ganz begeistert, im letzten Supermarkt haben wir eine große Auswahl an Erdnüssen, Paranüsse,, Walnüssen, Haselnüssen, Cashews und Mandeln gefunden. Doch jetzt genießen wir erst einmal den Sonnenuntergang, ein sehr geiles Bild.

Leider müssen wir feststellen, dass unser Parkplatz auch der Dorfjugend als Anlaufstelle dient. – Wir beschließen spontan uns nach einer anderen Bleibe umzuschauen. Leider leichter gesagt als getan. Doch nach einer halbstündigen Suche finden wir einen Platz für die Nacht. Wir stehen direkt hinter ein paar Dünen am Strand. Jetzt ist es leer, sind gespannt wie es morgen, Sonntag Morgen aussieht. 

Erkenntnis des Tages: Es geht nichts über Torgit’s selbst gebackenes Schwarzbrot. 

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